Antonia Bruha

Die Wiener Tschechin wurde 1915 in Wien geboren. Sie beteiligte sich ab 1935 aktiv am Wiederstand, indem sie Artikel in der bereits verbotenen "Arbeiterzeitung" schrieb und als Kurierin fungierte.
Antonia Bruha ist eine der Gründerinnen der Lagergemeinschaft Ravensbrück und betont immer wieder die lebensnotwendige Solidarität unter den Lagerfrauen: "Wenn wir im KZ auf das Parteibuch geschaut hätten, hätten wir nicht überlebt. Deshalb spielt das in unserer Organisation auch keine Rolle."
Foto: Vom Leben und Überleben

Regine Chum

Regine Chum wuchs als sogenannte "Halbjüdin" in Wien auf. Ihr Vater engagierte sich politisch und wurde sofort nach dem Einmarsch ins KZ Dachau deportiert. 1942 verhaftete man die 1923 Geborene nach widerständigen Aktivitäten erstmals, 1944 kam sie nach Ausschwitz-Birkenau und anschließend ins KZ Ravensbrück.
Über die Selektionen in Birkenau: "Den Schwachen hat man erzählt, sie würden mit Rot-Kreuz-Autos transportiert werden. In Wirklichkeit kamen sie direkt in die Gaskammern".
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Helene Igerc

Helene Igerc wurde als uneheliches Kind 1924 auf einem kärntner-slowenischen Bergbauernhof in Eisenkappel geboren. Ihrer Familie warf man Kontakt zu den Partisanen vor. Als Höhepunkt der Schikanen gegen ihre Familie deportierte man sie 1942 gemeinsam mit ihrer Schwester nach Ravensbrück.
Heute engagiert sich Igerc für die Anerkennung der Widerstandsarbeit von Kärntner Slowenen und schreibt Gedichte.
Über den Anschluss erzählt sie: "Es gab ja keine Nachrichten. Über den Anschluss erfuhren wir am nächsten Tag in der Schule. Der Lehrer war ganz aufgeregt und brachte und als erstes 'Deutschland, Deutschland, über alles' bei".
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Katharina Thaller

Als getaufte Zeugin Jehovas gehörte Katharina Thaller ebenfalls zu einer verfolgten Gruppe. 1943 kam sie nach Ravensbrück und wurde schließlich dem "Bibelforscherinnenblock" zugeteilt.
Nach ihrer Heimkehr fand Thaller zerrüttete Familienverhältnisse vor und widmete ihr Leben hauptsächlich der Glaubensgemeinschaft und der Pflege ihres kranken Vaters.
Über die Gefangenschaft in Berlin: "Ich war schon bereit, im Namen des Herren zu sterben, aber nicht durch Bomben. Und er hat mich erhört. Während unseres Aufenthalts gab es keinen einzigen Bombenalarm, was zur damaligen Zeit sehr ungewöhnlich war".
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Aloisia Hofinger

Aloisia Hofinger entstammt einer armen Arbeiterfamilie aus Oberösterreich. Auf einem Ottensheimer Bauernhof verliebte sie sich in den polnischen Zwangsarbeiter Jozef, von dem sie 1942 ein Kind erwartete. Schließlich flog ihre Beziehung durch Denunziation auf, Jozef wurde ermordet, Aloisia eingesperrt und schließlich nach Ravensbrück deportiert. 1943 kam sie nach Hause und erfuhr, dass ihr Kind tot war. Aloisia Hofinger litt lange Jahre an Schuldgefühlen und der nationalsozialistischen Einstellung ihrer Umwelt. Erst im höheren Alter erlaubte sie sich das Sprechen über das Erlebte.
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Rosa Winter

Die Sintezza Rosa Winter wurde 1923 geboren und reiste mit ihrer 14-köpfigen Familie durch Österreich. 1939 wurden sie von den Nationalsozialistin aufgegriffen und in Maxglan interniert. Dort traf sie auch auf Leni Riefenstahl, die sie als Statistin für ihren Film "Tiefland" auswählte. Winter floh nach kurzer Zeit von den Dreharbeiten in Mittenwald, weil sie sich um ihre Eltern sorgte. Schließlich wurde sie erneut aufgegriffen und Riefenstahl besuchte sie noch einmal im Gefängnis: "Wenn du nicht mitkommst, landest du im KZ". So war es auch. (red)
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