Arbeitsbereiche
Die inhaftierten Frauen wurden vor allem für die Arbeit in der Rüstungsindustrie ausgebeutet. 1942 baute Siemens eine Produktionsstätte für hochempfindliches Kriegsgerät direkt in Ravensbrück. Außerdem profitierten die Heinkel-Flugzeugwerke, die Deutschen Ausrüstungswerke sowie kleine Privatbetriebe aus der Umgebung von der Arbeitskraft der Häftlinge.
Neben der Rüstungsindustrie, für die die Frauen erst ab 1942 angelernt wurden, arbeiteten sie hauptsächlich in der Textil- und Lederverwertung, oder auch zum Aufbau anderer Konzentrationslager (z.B. Auschwitz).
"Vergasungen" ab 1942
Im Dezember 1942 erreichte Ravensbrück eine Häftlingslagerstärke von 10800 Gefangenen, darunter Frauen aus Frankreich, Österreich, Belgien, Norwegen, der Tschechoslowakei, Polen, Luxemburg und Rumänien. Es fanden die ersten "Vergasungen" statt, wie auch medizinische Experimente an polnischen Inhaftierten.
1944 verschlechterten sich die Haftbedingungen noch einmal beträchtlich. Wegen Überfüllung wurden neuankommende Häftlinge der "Evakuierungstransporte" aus den östlichen Lagern in Zelten untergebracht, die vielen Frauen im Winter zum Verhängnis wurden.
Anfang 1945 fasste das KZ Ravensbrück 46.070 weibliche und 7.858 männliche Häftlinge, die zur Hälfte in Außenlagern eingesetzt wurden. Alte, Kranke, Kinder und Arbeitsunfähige wurden selektiert und getötet. Ende April 1945 wurden bis auf etwa 3000 schwerkranke Frauen und Männer alle Häftlinge aus dem Lager auf einen "Todesmarsch" getrieben. Einheiten der 2. Belorussischen Front holten sie Anfang Mai schließlich ein und befreiten sie.
Täterinnen