Der von seiner Partei geächtete frühere FDP-Star stürzte im Mai vergangenen Jahres mit dem Fallschirm zu Tode. Zeitgleich fand eine Großrazzia gegen ihn statt, sodass Selbstmord vermutet wurde. Laut "Focus" gingen bei BNP Paribas zwischen 1993 und 2000 umgerechnet rund 4,5 Millionen Euro ein. Das Geld stamme überwiegend von Möllemanns Geschäftspartner, dem Unternehmer Rolf Wegener. Das Finanzamt habe das Vermögen als unversteuerte Einnahmen deklariert und verlange dafür aus dem Nachlass knapp drei Millionen Euro. Für die FDP bleibe von dem Erbe nichts übrig, schrieb das Magazin.
Keine persönliche Haftung
Der Partei drohten wegen Möllemanns Verstößen gegen das Parteispendengesetz Strafgelder in Millionenhöhe. Die Witwe Carola Möllemann-Appelhoff brauche finanzielle Forderungen der Partei nicht zu fürchten, weil der Nachlass ihres Mannes von ihrem Vermögen getrennt worden sei. "Damit muss sie für die Schulden ihres Mannes nicht persönlich haften", zitierte das Blatt den Nachlassverwalter.
Die FDP hatte mit Möllemann wegen dessen umstrittenen Wahlkampf-Flugblatts gebrochen, das die israelische Regierung kritisiert hatte. Möllemann hatte als FDP-Landeschef von Nordrhein-Westfalen den Abgeordneten Jamal Karsli, einen Ex-Grünen und gebürtigen Syrer, in die Landtagsfraktion geholt. Karsli hatte dem israelischen Premier Ariel Sharon "Nazi-Methoden" bei der Bekämpfung der Palästinenser in den besetzten Gebieten vorgeworfen.