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Pervez Musharraf

Foto:Reuters
Islamabad - Vor dem Parlament in Islamabad hat der pakistanische Präsident Pervez Musharraf zum "Heiligen Krieg" (Dschihad) gegen den Extremismus in seinem Land aufgerufen. Die Opposition störte die Rede Musharrafs am Samstag mit lautstarken Protesten. Zwei Flugzeugen mit Oppositionsvertretern aus der Provinz an Bord war zuvor die Landeerlaubnis in Islamabad verweigert worden. Eine Abgeordnete sprach von einer "Entführung" durch die Regierung. Unterdessen wurden sieben Terrorverdächtige in der Hafenstadt Karachi festgenommen.

Imagekorrektur angesagt

In seiner ersten Rede vor beiden Kammern des Parlaments sagte Musharraf, die pakistanische Gesellschaft werde international als "extremistisch und intolerant" wahrgenommen. Dem Land werde vorgeworfen, eine Quelle des Terrorismus in Afghanistan und Kaschmir zu sein. Dieses Image müsse korrigiert werden, sonst hätten kommende Generationen einen hohen Preis zu zahlen. "Wir müssen die Elemente, die die (extremistische) Bedrohung fördern, mit eiserner Faust bekämpfen", forderte Musharraf. Er betonte zugleich die Notwendigkeit eines Friedensdialogs mit dem Nachbarland Indien.

"Werden niemals die Weitergabe von Atomtechnologie erlauben"

Der Präsident betonte in seiner Ansprache, seine Regierung werde sich an die Verpflichtungen zur Nichtverbreitung von Atomwaffen halten. Angesichts von Vorwürfen, Pakistan habe mit Iran auf atomarem Gebiet kooperiert, erklärte Musharraf: "Wir sind eine verantwortungsvolle Nation, und wir werden niemals die Weitergabe von Atomtechnologie erlauben." Im Dezember hatte die Regierung eine Untersuchung gegen pakistanische Atomwissenschaftler wegen der Vorwürfe eingeleitet.

Atomwissenschaftler verhaftet

Pakistanische Behörden haben im Rahmen von Ermittlungen wegen einer möglichen Weitergabe von Informationen an den Iran, Nordkorea und Libyen bis zu sieben Atomwissenschaftler festgenommen. Wie Informationsminister Scheich Rashid Ahmed am Sonntag mitteilte, wurden im Forschungslabor Khan in den vergangenen Tagen zwischen fünf und sieben Mitarbeiter verhaftet. Unter ihnen war auch der Leiter des Labors, Islam-ul Haq.

Bereits in den vergangenen beiden Monaten waren mehrere Forscher des Labors verhört worden. Pakistan hat eine offizielle Weitergabe von Technologie an die drei Staaten vehement bestritten, zugleich aber eingeräumt, dass einzelne Wissenschaftler eine undichte Stelle darstellen könnten. (APA/dpa)