Israels Regierungschef Ariel Sharon ging so weit, vor dem Ministerrat in Jerusalem eine Erklärung abzugeben, in der er Botschafter Zvi Masel ausdrücklich lobte: Dieser habe "gehandelt, wie es notwendig war - das Phänomen, das wir dort gesehen haben, ist so schlimm, dass es unzulässig gewesen wäre, nicht an Ort und Stelle zu reagieren."
Botschafter ins Außenministerium zitiert
Zvi Mazel, bleibt dabei: Die umstrittene Installation in Stockholms Historischem Museum, die sich mit der Thematik der Gewalt im Nahen Osten beschäftigt, ist kein Kunstwerk und er tat recht daran, dagegen einzuschreiten. Das sagte Mazel am Montag in Stockholm laut "Dagens Nyheter" nachdem er ins schwedischen Außenministerium zitiert worden war, um sich zu seiner Attacke gegen das Objekt am vergangenen Freitag zu äußern.
Diplomatischer Konflikt von beiden Seiten heruntergespielt
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Schweden bezeichnete er als "sehr gut". Sie seien stark genug "das hier" zu überstehen, sagte Mazel nach dem Gespräch mit Protokollchefin Catherine von Heidenstam.
Heidenstam sagte ihrerseits, das Treffen habe dazu gedient, dem Botschafter die Position der schwedischen Regierung vorzubringen, wonach Mazels Aktion inaktzeptabel sei - auch wenn man in Schweden verstanden habe, dass seine Empörung echt gewesen sei. Sie hoffe nun, dass Israel wie ursprünglich geplant, an der Konferenz zur Verhinderung von Völkermord teilnehmen wird. Diese beginnt kommenden Montag und dauert drei Tage. Israel fordert von Schwedens Regierung, die Installation aus der Ausstellung zu entfernen. Andernfalls will Israel nicht an der Konferenz teilnehmen.
"Schneewittchen"
Masel bekam Freitagabend im Historischen Museum angesichts einer Installation des aus Israel stammenden und in Stockholm lebenden Künstlers Dror Feiler einen Wutanfall. In einem mit blutroter Flüssigkeit gefüllten Becken schwimmt dort ein weißes Schiffchen, das die Aufschrift "Schneewittchen" sowie ein Foto von Hanadi Jaradat trägt - jener Terroristin, die im Oktober 2003 im Restaurant Maxim in Haifa 22 Menschen mit in den Tod gerissen hat.
"Meine Frau und ich begannen zu zittern", erklärte Masel, "wir standen vor einem Ausstellungsstück, das den Völkermord verherrlicht." Videoaufnahmen zeigen Masel, wie er, in einen dunklen Anzug gekleidet, die Stecker von Scheinwerfern zieht, die das Becken beleuchten, laut Masel ist dabei "einer in dieses Blut gefallen". Aus Schweden hieß es, der Botschafter habe einige Scheinwerfer in das Becken geworfen.