Das Verkehrs- und Infrastrukturministerium ist derzeit auf der Suche nach Interessenten für das Richtfunkverteilsystem Wireless Local Loop (WLL). Bis Ende Jänner 2004 können Anbieter laut Homepage des Ministeriums ihr Interesse an den zu vergebenden 3,5 Gigahertz (GHz) deponieren. WLL sei vor allem im ländlichen Raum, wo noch keine Telefonleitungen verlegt sind, eine gute Alternative für die Anbindung - etwa von Streusiedlungen - mit Breitband-Internet, sagte Telekom-Regulator Georg Serentschy am Freitag vor Journalisten.

Versteigerung

Meldet sich nur ein Interessent, würden diese Frequenzen zu bestimmten Konditionen an diesen vergeben, melden sich mehrere, müssten die Frequenzen versteigert werden, erläuterte der Telekom-Geschäftsführer der Rundfunk und Telekom Regulierungs GmbH. Für die Zuteilung stehen laut Angaben des Ministeriums 12 Kanäle zu je 7 MHz Brandbreite zur Verfügung.

Neun WLL-Frequenzpakete

Die RTR hatte im Auftrag des Infrastrukturministeriums bereits im Februar 2001 9 WLL-Frequenzpakete im Frequenzbereich 26 GHz in sechs Regionen um insgesamt 1,352 Mio. Euro an die beiden Bieter Broadnet und Star 21 versteigert. Allerdings seien diese Unternehmen bis heute nicht mit WLL aktiv geworden, berichtete Serentschy heute. Derzeit prüfe die RTR gerade, in welcher Form diese Betreiber diese Lizenzen laut Lizenzvorschriften nutzen müssten, denn Frequenzen dürften generell nicht ungenützt gehortet werden.

ZUrückgezogen

Im Vorfeld der Versteigerung im Februar 2001 hatten sich fünf der ursprünglich sieben Bewerber wegen der vom Regulator eingeschränkten Nutzung der Frequenzen zurückgezogen. Laut damaliger Ausschreibung war nämlich die Anbindung von Mobilfunk-Sendestationen untersagt gewesen.

Kostengünstig

Über WLL können Telefonanbieter ihre Kunden per Funk relativ kostengünstig an das eigene Netz anbinden, ohne für die so genannte "letzte Meile" die Leitungen der Telekom Austria benützen zu müssen. (APA)