Heidelberg - Am Universitätsklinikum Heidelberg hat der Bau einer europaweit einmaligen Anlage zur Therapie mit Schwerionen-Strahlung begonnen. Der Ärztliche Direktor Eike Martin spricht von einem "Meilenstein im Kampf gegen Krebs". Erste Studien hätten gezeigt, dass dieses Verfahren bei Tumoren, die mit konventioneller Behandlung schwer oder gar nicht zu behandeln seien, erfolgreich sei.

Von 2006 an sollen in der Anlage jährlich 1.000 Patienten mit inoperablen Schädel- und Hirntumoren, Weichteil- und Prostatakarzinomen ambulant behandelt werden. Die Bestrahlung mit Schwerionen ist nach Angaben der Klinik ein äußerst präzises und hoch wirksames Therapieverfahren. Die Schwerionen würden über eine Beschleunigeranlage auf sehr hohe Geschwindigkeit gebracht und in den Tumor geschossen. Dort fügten sie dem Krebs irreparable Schäden zu. Durch millimeterexakte Steuerung werde der Tumor punktgenau getroffen und das umgebende gesunde Gewebe geschont.

Erfahrungen mit dieser Behandlung sammelten die Experten seit 1997 in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt: Dort wurden etwa 200 Patienten bestrahlt, 70 Prozent von ihnen konnten nach Angaben des Radiologen Jürgen Debus geheilt werden. (APA/AP)