Al Gores grüner Sargnagel will eventuell noch einmal antreten - Hängt davon ab, ob er genügend Geld aufbringt
Redaktion
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Washington/Wien - Die US-amerikanischen Grünen haben
bereits Ende des vergangenen Jahres offiziell bekannt gegeben, dass
Verbraucheranwalt Ralph Nader nicht neuerlich für sie bei den
Präsidentschaftswahlen antreten wird. Das bedeutet aber nicht, dass
sich Al Gores "Sargnagel" bereits endgültig aus dem diesjährigen
Rennen um das Weiße Haus genommen hätte: Im Lauf des Jänners will er
entscheiden, ob er auch diesmal ins Rennen geht - und ob er das als
Grüner oder unabhängiger Kandidat tut. Entscheidend wird die Frage
sein, wie im amerikanischen Wahlkampf prinzipiell, ob Nader genügend
Geld zusammenbringt.
Brachte es auf 2,9 Millionen Stimmen
"Ich würde schon gerne antreten", erklärte Nader, der im Jahr 2004
immerhin fast 2,9 Millionen Stimmen erhalten hatte, unlängst. "Es ist
aber auch eine Frage der Ressourcen. Allein auf den Stimmzettel zu
kommen, ist schon eine große Anstrengung." Bereits seit Oktober
versucht ein "exploratory presidential
committee", Wahlkampfspenden für
Nader zu sammeln.
Schon drei Versuche
Nader war bereits dreimal US-Präsidentschaftskandidat, am
erfolgreichsten im Jahr 2000, als er landesweit auf einen
Stimmenanteil von 2,7 Prozent kam. Allerdings mit einem dicken Haken:
Viele Demokraten und auch einige Grüne hatten Naders Antreten für die
Wahlniederlage des demokratischen Kandidaten Al Gore gegen den
Republikaner George W. Bush verantwortlich gemacht. Nader erzielte
1,6 Prozent in Florida - genau dort, wo Al Gore letztlich sowohl den
Bundesstaat als auch die Präsidentschaft um 537 Stimmen an Bush
verlieren sollte.
"Gore von Gore geschlagen"
Damit im Lauf der nächsten Jahre immer wieder konfrontiert, blieb
Nader unbeeindruckt: Die Demokraten wüssten schon, "dass Gore von
Gore geschlagen wurde", sie sollten endlich ordentliche
Oppositionspolitik machen statt zu raunzen. Seine Kampagne würde
letztlich nur eine zweite Front gegen Bush eröffnen - in politischen
Bereichen, wo die Demokraten bisher versagt hätten: In Fragen des
Militärbudgets, der Löhne und Steuern oder der
Wirtschaftskriminalität. Howard Dean, der derzeit aussichtsreichste
demokratische Herausforderer Bushs, ist für Nader zwar "besser als
die meisten anderen", aber auch er greife den Präsidenten nicht hart
genug an. (APA/Reuters)
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