Kostenpflichtige Internet-Angebote werden mit zunehmender Verbreitung von Breitbandanschlüssen nach dem Ergebnis einer Studie in Europa zunehmend lukrativer. "Der Erfolg von Apple mit iTunes zeigt, dass sogar Medienformate verkauft werden können, die zuvor von Internet-Usern illegal kopiert und verbreitet wurden, wenn Aufmachung und Preisstruktur stimmen", sagte Werner Trattnig, Leiter der deutschen Zweigstelle des Beratungsunternehmens PricewaterhouseCooper (PwC) am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Neue Geschäftsfelder

"Sobald die Datenleitungs-Kapazitäten ausgebaut sind, werden sich den Medienunternehmen neue Geschäftsfelder und Kostenvorteile erschließen." Die Produktionskosten etwa für DVDs und CDs könnten entfallen und Zwischenhändler könnten bei der Distribution überflüssig werden. Besondere Angebote wie Video-Sequenzen, spezialisierte Nachrichtendienste oder Hintergrundinformationen für Geldanleger hätten sich bereits etabliert. "Erfolg versprechen aber auch Online-Spiele und die Vermarktung semi-professioneller Tools für Web-Konferenzen oder die Produktion von Videofilmen."

23 Prozent der europäischen Internetnutzer würden zahlen

Bis zum Jahr 2007 werden der vorgestellten Studie zufolge bereits voraussichtlich rund 23 Prozent der europäischen Internetnutzer bereit sein, für Inhalte und Dienstleistungen wie hochwertige Videoformate und interaktive Filme Geld auszugeben. Mit der Verbreitung von Breitbandzugängen in mehr als 62 Mio. europäischen Haushalten werde zu diesem Zeitpunkt mit kostenpflichtigen Angeboten ein Marktvolumen von 3,1 Mrd. Euro erreicht werden können.

Ende 2002 verfügten in Deutschland den Angaben zufolge 33 Prozent der Haushalte über konventionelle Internet-Anschlüsse und 10 Prozent über Breitband-Zugänge. Deutschland liege im europäischen Vergleich damit zwar nur im Mittelfeld, konnte allerdings die Zahl der Breiband-Anschlüsse im Jahresvergleich auf 3,8 Mio. Haushalte verdoppeln. Preissenkungen bei DSL-Flatrates hätten viele Internet-Nutzer zum Umstieg auf die neue Technologie motiviert. (APA/dpa)