Washington - Wegen des Pariser Widerstands gegen den Irak-Krieg haben maßgebliche Berater der US-Regierung eine Isolierung Frankreichs in Europa gefordert. Der französische Präsident Jacques Chirac sei der wichtigste "Beschützer und Verbündete" Saddam Husseins gewesen, schreiben Richard Perle und David Frum in ihrem neuen Buch "An End to Evil" (Dem Bösen ein Ende). Der Haltung Frankreichs seien andere NATO-Mitglieder wie Deutschland und Belgien gefolgt, beklagen die Autoren.

"Feindlich"

Sie kritisieren den "Ehrgeiz" der Pariser Regierung, aus Europa ein "anti-amerikanisches Gegengewicht" zu machen, und bezeichnen die Pariser Diplomatie als den USA "feindlich" gesinnt. Die Konsequenz lautet für Perle und Frum daher: Die USA sollten die europäischen Regierungen zwingen, "sich zwischen Paris und Washington zu entscheiden".

Die französische Ablehnung des Irak-Kriegs sollte laut den Autoren zudem "bestraft" werden, indem wichtige Fragen der NATO nur noch im Ausschuss für Verteidigungsplanung (DPC) entschieden werden sollten, worin Frankreich nicht Mitglied ist. Weiter empfehlen die beiden Ultrakonservativen, die militärische und geheimdienstliche Zusammenarbeit mit Frankreich zu reduzieren. Perle ist einer der wichtigsten Berater des Pentagon; Frum prägte als Redenschreiber für US-Präsident George W. Bush den Ausdruck "Achse des Bösen", mit dem Irak, Iran und Nordkorea gemeint sind. (APA)