Äußerst positiv ist das Echo auf die heuer neue Cyberschool -Sparte "Girls Only": Mädchen haben damit erstmals die Chance, neben den Hauptkategorien mit ihren Projekten einen Extrapreis zu gewinnen. "Es freut uns sehr, dass sich bereits viele Mädchen und Mädchenteams zum Wettbewerb angemeldet haben", sagt Irina Slosar vom Cyberschool-Office. "Das ist ein Signal dafür, dass junge Frauen immer häufiger ohne Vorurteile an die Technik herangehen und auch immer mehr so erzogen werden."

Mädchen stark vertreten

Besonders bei den Juniors sind die Mädchen stark vertreten. Auffallend fleißig ist dabei die private Mädchenschule St. Josef in Feldkirch, Vorarlberg: Sie hat sich mit gleich elf Projekten in der Kategorie Juniors plus "Girls Only" beworben. Die Schülerinnen können ab der dritten Klasse Informatik als Freifach belegen und lernen dort den Umgang mit E-Mail-Programmen, Internet und Homepage-Editor. "In diesem Schuljahr gibt es zwei Gruppen, die sich mit dem Aufbau einer Homepage beschäftigen", sagt EDV-Lehrer Michael Ender, "und natürlich ist es für die Mädchen reizvoller, wenn sie ihre Arbeit im Rahmen eines Wettbewerbs wie der Cyberschool präsentieren können."

Eigenständiges Arbeiten

Großer Wert werde bei den Projekten auf eigenständiges Arbeiten gelegt: Die Schülerinnen recherchieren selbstständig im Internet und in Bibliotheken. Und um ihre Arbeiten ins Netz stellen zu können, müssen sie erst selbst einen Anbieter von Gratiswebspace finden und dann ihre Inhalte hochladen. Beliebtes Thema ist dabei die Tierwelt - von Katzen, Hunden über Pferde bis zu Insekten -, aber auch komplexe Inhalte wie Essstörungen beschäftigen die Mädchen.

Ein anderes Mädchenprojekt in der Junior-Kategorie hat die Musikhauptschule Gosau eingereicht: Dort wird fächerübergreifend ein Steingarten am Schulareal errichtet. "Im Informatikunterricht soll dann eine CD-ROM mit Videoausschnitten, Entstehungsgeschichte, Pflanzenlexikon und Steingartenquiz entstehen", sagt EDV-Lehrer Hans Hinterer. Als weitere Themen für CDs seien neben der Gestaltung der Schulumgebung außerdem gesunde Ernährung, erste Hilfe und Bewegung geplant.

Spaß und Nutzen

Dass die Arbeit am und mit dem Computer nicht nur Spaß macht, sondern gleichzeitig auch Vorteile für die berufliche Zukunft bringt, ist den Mädchen sehr bewusst. Auch, wenn ihr Zugang zur Technik ganz unterschiedlich ist: "Mein Interesse an Technik und EDV ist ziemlich groß", sagt zum Beispiel Martina Ehrne von der Privatschule St. Josef. "Ich belege das Fach aber auch, weil ich später einmal einen guten Job bekommen will, der wahrscheinlich mit Computer zu tun haben wird." Und ihre Mitschülerin Isabella Spiss meint: "Mein Interesse an technischen Dingen ist eigentlich eher gering, aber mit dem Computer ist das anders: Neue Dinge wie Internet, Word, Excel oder PowerPoint zu lernen macht mir Freude, und ich finde es eine tolle Sache, die gelernten Dinge für mich zu nutzen und auszuprobieren." (isa/DER STANDARD, Printausgabe vom 13.1.2004)