Die Werbebranche, die seit dem vergangenen
Jahrhundert gegen die nach ihren Angaben "weltweit einzigartige"
Werbebesteuerung in Österreich kämpft, hofft weiter - obwohl in der
am vergangenen Freitag vorgestellten zweiten Etappe der Steuerreform
keine Abschaffung der fünfprozentigen Steuer vorgesehen ist. "Die
bevorstehenden Finanzausgleichsverhandlungen zwischen Bund, Ländern
und Gemeinden müssen unbedingt dazu genutzt werden, eine Lösung zu
finden", fordert Walter Ruttinger, Bundesobmann des Fachverbandes
Werbung in einer Aussendung am Montag.
90 Millionen Euro pro Jahr
Die Steuer, die nach Angaben des Fachverbands 90 Mio. Euro im Jahr
ausmacht, hat ursprünglich nur die klassischen Medien, also etwa
Print, TV und Radio, erfasst, musste nach einer höchstgerichtlichen
Entscheidung Mitte 2003 aber auch auf Postwurfsendungen ausgedehnt
werden. Nach Ansicht der Werbewirtschaft führt die Steuer u.a. dazu,
dass internationale Konzerne einen Teil der Werbeausgaben streichen,
weil durch die Steuer die Kosten pro Werbekontakt zu hoch seien.
"Mit einem lachenden Auge"
Der Fachverband sieht die Steuerreform aber auch "mit einem
lachenden Auge", so Ruttinger, der beispielhaft die (bereits in der
ersten Etappe) beschlossene steuerliche Begünstigung von nicht
entnommenen Gewinnen (bis 100.000 Euro) nennt. Ein Drittel der
Mitgliedsbetriebe des Fachverbands könne davon profitieren. (APA)