Wien - Die österreichische Betriebsansiedlungsagentur
Austrian Business Agency (ABA) erwartet sich durch die für 2005 in
Aussicht gestellte Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) auf 25
Prozent starken Rückenwind bei der Anwerbung von
Auslandsinvestitionen. Nach von der ABA am Montag zur Verfügung
gestellten Zahlen hätte Österreich mit 25 Prozent den
zweitniedrigsten Unternehmenssteuersatz im ganzen (heutigen)
EU-Europa und würde zu den noch "billigeren" Steuerstandorten der
Beitrittsländer aufschließen. "Das wird wirklich ein ganz großer
Pluspunkt für uns - eine Senkung in diesem Ausmaß haben wir uns nicht
erwartet", sagt ABA-Chef Rene Siegl. Zusammen mit der geplanten
Gruppenbesteuerung und der bestehenden Forschungsförderung sei die
Senkung ein "sensationeller Wurf."
"Massiver Rückenwind"
Vor allem gegenüber dem großen Nachbarn Deutschland gebe es durch
die Steuersenkung bei vielen Investitionsvorhaben "massiven
Rückenwind. Wir sind damit wieder dort, wo wir vor der deutschen
Steuerreform waren, nämlich bei einem um 13 bis 14 Prozentpunkte
niedrigeren Steuersatz", meinte Siegl gegenüber der APA. Auch
gegenüber den neuen EU-Ländern in Osteuropa sei man nun "hervorragend
positioniert". Der Körperschaftssteuersatz für Kapitalgesellschaften
wird in Österreich ab 2005 gleichauf mit Tschechien und Slowenien zu
liegen kommen, den (künftigen) osteuropäischen Niedrigsteuerländern
Ungarn (16 Prozent), Slowakei (19 Prozent) und Polen (19 Prozent)
rücke man näher.
Steuerparadies Irland
Innerhalb der heutigen EU wird die Alpenrepublik mit 25 Prozent
über den zweitniedrigsten Satz nach dem Steuerparadies Irland (12,5
Prozent) verfügen. Der unmittelbare südliche Nachbar Italien wird per
Anfang 2005 voraussichtlich auf dem heutigen österreichischen Niveau
von 34 Prozent liegen - so wie das Gros der anderen EU-15-Länder.
"Natürlich ist die Besteuerung für Auslandsinvestitionen nicht
immer der zentrale Faktor - aber sie ist immer ein Faktor, der
berücksichtigt wird." Die Höhe des Steuersatzes sei unabhängig von
der tatsächlichen Besteuerung "ein wichtiges psychologisches Signal.
Wie breit die Bemessungsgrundlage ist oder ob ein 14. Gehalt gezahlt
wird, kommt bei den Berechnungen der potenziellen Investoren erst
viel später." (APA)