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Grafik: Archiv
Adobe Systems hat in seiner Software eine Technologie versteckt, die Geldfälschern das Handwerk legen soll. Dies bestätigte das Unternehmen, nachdem sich ein Photoshop-User, der das Bild einer 20-Dollar-Note öffnen wollte, über ein "mysteriöses Verhalten" der Software beschwert hatte. Auf "ehrliche Anwender" habe die Technologie, die auf Anregung staatlicher Regulierungsbehörden und internationaler Banken integriert worden war, nur einen "minimalen Einfluss". Die Technologie verhindert, wie Australian IT berichtet, lediglich das Kopieren von Geldscheinen und generiert in weiterer Folge eine Nachricht mit einer Warnung.

Entwicklung

Entwickelt wurde diese Technologie von der Central Bank Counterfeit Deterrence Group, einem Konsortium von 27 Zentralbanken in Japan, Kanada, in der EU und in den USA. In welchen Programmen anderer Softwareanbieter die Technologie bereits integriert ist und wie genau sie funktioniert, wollte Adobe nicht bekannt geben. Diese Informationen könnten Geldfälschern dabei helfen, die Software zu umgehen.

Staatlicher Eingriff

Einige Experten sehen in Adobes Schritt laut Australian IT einen jener seltenen Fälle, in denen die Technologieindustrie den Bemühungen von staatlichen Behörden und internationalen Banken entgegen gekommen ist und die Technologie eines Dritten in ihre Software integriert hat.

Protest

Von Seiten der Konsumenten wurde die Maßnahme weniger positiv aufgenommen. So haben laut Australian IT wütende Adobe-Kunden das firmeneigene Messageboard mit Beschwerden über Zensur und Befürchtungen über weitere Einschränkungen bombardiert. "Ich kann das nicht glauben. Ich bin schockiert", machte etwa Photoshop-Users-Group -Präsident Stephen M. Burns seinem Ärger Luft. "Es ist falsch, die Macht der Regierung in kommerzielle Software zu stecken." (pte)