Abgleich
Der Vergleich der eigenen Fingerabdrücke mit jenen mutmaßlicher Terroristen und Krimineller ergibt offenbar nichts. Der Computer erhebt keinen Einspruch gegen eine Einreise. Die Prozedur geht laut offiziellen Angaben ganz schnell und soll nur 15 Sekunden dauern, die Fehlerquote liege weit unter einem Prozent. Doch die eigenen Daten bleiben im US-System gespeichert, auch bei als "harmlos" eingestuften Besuchern. Verantwortlich für die biometrische Datenerfassung ist das US-Programm mit dem trefflichen Namen "VISIT", das vom amerikanischen Heimatsschutzministerium als wichtiger Baustein im Kampf gegen Terrorismus gesehen wird.
Hintergrund
Wer nun als unbescholtener und noch nie derart erkennungsdienstlich behandelter Bürger Datenschutzbedenken bekommt, der wird offiziell eines Besseren belehrt: "In Wirklichkeit hilft US-VISIT beim Schutz der Privatsphäre unserer Besucher gegen Identitätsdiebstahl durch verlorene oder gestohlene Reisedokumente", erklärt der stellvertretende Direktor des neuen Programms, Robert Mocny, die um ihre Daten besorgten Ausländer in einer Aussendung auf. Durch das neue Programm des US-Heimatsschutzministeriums werde alles getan, um die Sicherheit zu erhöhen und die "einladende Atmosphäre" der USA aufrecht zu erhalten.
Sammeln
Die digitalen Zeigefingerabdrücke werden also jetzt von allen mit einem Visum in die USA Einreisenden genommen und gespeichert. Betroffen sind Personen von 14 bis 79 Jahren, die mit einem Nicht-Einwanderungs-Visum in die USA einreisen. Ausgenommen sind Touristen aus 27 Ländern, darunter auch Österreich, die sich auch bisher schon bis zu 90 Tagen in den USA visumsfrei aufhalten dürfen. Österreichische Studenten, Austauschschüler, Künstler, Journalisten und sonstige Österreicher mit Arbeitsvisum werden jedoch nun biometrisch erfasst.
Kritische Anmerkungen