Wien - "Ich bin von einem anhaltenden gewaltigen Wachstum der Internet-Branche überzeugt. Wir stehen erst am Anfang der Entwicklung", bekräftigte US-Fondstar Alberto Vilar am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien seine Überzeugung weiterer Kursgewinne der US-Technologieaktien. An eine "bubble" der US-Technologieaktien glaubt Vilar, der als Managing Advisor für die österreichische Privatbank Gutmann einen Investmentfonds betreut, der in die boomende US-Technologiebranche investiert, nicht. Das "e-commerce Portfolio" startet am 25. Februar mit einem erwarteten Volumen von 15 bis 20 Mill. Euro (206,4 bis 275,2 Mill. S). "Größte Technologie-Revolution seit 50 Jahren" Mit dem Internet sei die größte technische Revolution in den Industrieländern seit 50 Jahren eingeleitet worden. Das Wachstumspotenzial werde viele Erwartungen übertreffen, meinte Vilar, der in den USA als "größter Internet-Optimist" bekannt ist. Seiner Einschätzung nach wird der Anteil des e-commerce an der US-Wirtschaft von derzeit 3 Prozent auf 25 Prozent in fünf bis sieben Jahren steigen. Damit werde "die größte, jemals in der Geschichte der USA dagewesene Schaffung von Reichtum an der Börse" einhergehen. 2.000 bis 3.000 Mrd. Dollar (2.000 bis 3.000 Mrd. Euro/27.500 bis 41.203 Mrd. S) würden an der Börse an "neuem Reichtum" entstehen. US-Anleger hätten das große Potenzial dieses Marktes noch nicht erkannt. 97,5 Prozent der Aktionäre hätten diese Technologieaktien noch nicht. Eine Änderung des Anlageverhaltens zu mehr Techno-Titel verschaffe diesen Aktien zusätzliche Wachstumschancen, ist Vilar überzeugt. Technologie-Aktien-Pionier Der 60-jährige Sohn eines kubanischen Zuckerplantagenbesitzers, Vilar, hat 1979 als Pionier in Technologie-Aktien mit seinen Amerindo-Fonds begonnen, die schon damals auf Microsoft und Cisco setzten. Die Performance seither sei schlicht phänomenal, 36 Prozent im Jahresdurchschnitt seien erreicht worden, so Vilar. Diese Performance sollte sich in den nächsten Jahren noch steigern lassen. Verwaltet werden in seinen zwei "Amerindo-Fonds" derzeit 6 Mrd. Dollar. Der Schwerpunkt seiner Investments liegt in US-Internet-Firmen. Herkömmliche Anlagekriterien für Technologieaktien nicht kompatibel Als Anlagekriterien für die neuen Technologieaktien seien die für andere Titel üblichen Bewertungen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht zu verwenden, unterstrich Vilar. Neben seinem "Glauben an den Internet-Boom" zieht der US-Multimillionär für eine Investmententscheidung die Umsatzentwicklung des Unternehmens im Vergleich zur Gesamtbranche heran sowie spezifische Internet-Faktoren: Neueinschreibungen oder Zugriffe auf Web-Seiten. Das Gutmann e-commerce Portfolio soll nun auch österreichischen Anlegern den Zugang zu den gewaltigen Wachstumschancen bieten. Das Portfolio, das zu Stückelungen von 1.000 Euro mit einem Ausgabeaufschlag von 3 Prozent in allen österreichischen Banken gezeichnet werden kann, setze sich aus US-Technologiewerten zusammen, erklärte Anton Fink, Vorstand der Bank Gutmann. Der Fonds werde nach österreichischem Recht geführt, die Administration bleibe in Wien. Damit sei Transparenz garantiert. Die Management-Gebühr für den Fonds koppelt die Bank an die Performance: 1,5 Prozent zuzüglich 20 Prozent der über 4 Prozent liegenden Jahresperformance werden verrechnet. Gutmann führe mit dem neuen Fonds unter der Beratung Vilars seine Strategie fort, sich selbst auf die Kernmärkte USA und Europa zu konzentrieren und für Spezialthemen und Sektoren mit Advisors zu kooperieren. Die Bank Gutmann verfüge derzeit über ein Depotvolumen von mehr als 50 Mrd. S. (APA,red)