Wien - Naturgemäß vollauf zufrieden ist Finanzminister Karl-Heinz Grasser mit der am Freitag von der Regierung präsentierten Steuerreform - Auf die Frage, ob er nicht auch ein weinendes Auge habe, weil entgegen seinen ursprünglichen Plänen Teile er Reform nun doch schon heuer gelten werden, sagte Grasser am Samstag im Ö1-"Morgenjournal": "Nein, ich habe nur lachende Augen". Die Entlastung sei "sehr sehr gut gelungen".

Niedrige Abgabenquote

Es sei gelungen die Steuer- und Abgabenquote "sehr deutlich" zu reduzieren. Ziel sei eine Quote von 43 Prozent gewesen. Mit dieser Reform werde man 42,3 oder 42,4 Prozent erreichen. So tief sei man schon seit vielen Jahren nicht mehr gewesen, lobte der Finanzminister seine eigene Politik.

Defizitziele im Auge

Grasser zeigte sich zuversichtlich, dass es trotz der Gesamtentlastung im Ausmaß von 2,53 Mrd. Euro durch diese Reform gelingen werde, die Stabilität im Haushalt und im Budget aufrecht zu erhalten. Man werde sich aber "massiv bemühen müssen", die Defizitziele zu erreichen. Dazu müsse das Sparen bei den Ausgaben fortgesetzt werden.

Der Finanzminister kündigte an, dass zusätzlich zu dem jetzt vorliegenden Paket noch einige Themen diskutiert werden sollen. Als Beispiele nannte er Vereinfachung bei der Erbschaftst- und Schenkungssteuer, Pauschalierungen für Kleinstbetreibe und Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung. Ende Jänner oder Anfang Februar werde dann das Gesamtpaket fertig sein, dann werde es einen Begutachtungsentwurf geben und für Juni rechnet Grasser mit einem Beschluss im Parlament. (APA)