Graz - Die Zukunft der "Europäischen Kulturhauptstadt 2003" - der steirischen Landeshauptstadt Graz - ist zentraler Schwerpunkt des aktuellen Programms der Akademie Graz. In mehreren Diskussionsveranstaltungen soll die Funktionalität und die Programmierung der neuesten Kulturbauten ebenso breit diskutiert werden wie die kulturellen Perspektiven im neuen Jahr und darüber hinaus, kündigte Akademie-Präsident Emil Breisach am Freitag im Rahmen der Programmpräsentation in Graz an.

"Graz ist als Kulturhauptstadt ins europäische Licht gerückt. Jetzt steht die Stadt vor einer Jahrhundertchance, diesen ungeheuren Sog weiter zu nützen", so Breisach. Das Wie soll in Podiumsdiskussionen mit führenden Kulturschaffenden, aber auch Stadtpolitikern analysiert werden. Höhepunkt dieser Veranstaltungen ist eine so genannte "Lange Nacht der Visionen" am 7. Juni in Graz. Dabei können dann die Bürger selbst Wort ergreifen: "Wir laden alle Interessierten ein, selbst schriftliche Konzepte im Ausmaß einer Seite an die Akademie Graz zu schicken", so Breisach. Die interessantesten Konzepte sollen dann in der Großveranstaltung diskutiert werden.

Veranstaltungen

Den Auftakt der Diskussion um die Kulturhauptstadt macht ein Gesprächsabend mit dem Intendanten des Kunsthauses, Peter Pakesch, am 2. Februar (19.30 Uhr). Die Direktoren des Kindermuseums (9. Februar) und des Literaturhauses (1. März) stellen ihre Konzepte ebenfalls vor. "Die Finanzierung attraktiver Programme, das überregionale Einzugsgebiet, die Einbindung der lokalen Szene und die Verlagerung langjähriger Initiativen" sind nur einige der Fragen, die zur Sprache kommen werden, kündigte Breisach an.

Mit Spannung wird bereits am 13. Jänner (19.30 Uhr) eine im Vorjahr verschobene Veranstaltung mit der steirischen Landeshauptfrau und Kulturreferentin Waltraud Klasnic (V) erwartet. Dabei wird diese zu den Schwerpunkten der steirischen Kulturpolitik 2004 Stellung nehmen. Für März hat die Akademie Bürgermeister Siegfried Nagl (V) und Finanzstadtrat Wolfgang Riedler (S) eingeladen.

Unter dem Titel "Wohin steuert Österreich" bringt die Akademie aber auch Denkanstöße für die Zukunft des Landes: Fragen, inwieweit der Kleinstaat das europäische Bewusstsein mit Impulsen zu befruchten vermag, wie die Zukunft der österreichischen Parteien aussehen könnte, wie die die Verwaltung reformiert und welche Rolle der Medienlandschaft zukommt, werden u.a. von Erhard Busek, Franz Küberl, Rudolf Bretschneider, dem Wiener Juristen Bernd Christian Funk und dem Herausgeber der Wiener Stadtzeitschrift "Falter", Armin Thurnher, behandelt. (APA)