Ein chronischer Fernsehglotzer in den
Vereinigten Staaten hat mit einer Klage gegen seine Kabelfirma
gedroht, weil diese für seine "Sucht" verantwortlich sei. Wie
Regionalzeitungen im US-Bundesstaat Wisconsin am Donnerstag
berichteten, erklärte der Mann in einer schriftlichen Beschwerde bei
der Polizei, das Unternehmen Charter Communications sei auch schuld
daran, dass seine ebenfalls "fernsehsüchtige" Frau 23 Kilo zugelegt
habe und seine Kinder zu "faulen Programm-Zappern" degeneriert seien.
"Kraftvolles Unterhaltungsprogramm"
Der Mann zeigte sich jedoch kompromissbereit und erklärte sich zum
Verzicht auf eine Klage bereit, falls die Firma ihm 5.000 Dollar
(4.000 Euro) zahle oder drei Computer schenke oder für den Rest
seines Lebens kostenlosen Internet-Zugang anbiete. Ein Vertreter von
Charter Communications sagte, seine Firma biete zwar ein "sehr
kraftvolles Unterhaltungsprodukt" an. Dass sich der medizinische
Nachweis erbringen lasse, das Programm mache süchtig, glaube er
jedoch nicht.
Fernseher im Keller
Nach Polizeiangaben soll der Mann im August 1999 versucht haben,
das Kabelfernsehen abzubestellen. Ihm seien zwar daraufhin keine
Rechnungen mehr ausgestellt worden, doch habe er die Programme weiter
bekommen. Der Mann habe daraufhin den Familienfernseher in den Keller
gestellt, um die "Sucht" zu bekämpfen. Seine Frau habe den Kasten
aber wieder ins Wohnzimmer gebracht. (APA/AFP)