London - EU-Kommissionspräsident Romano Prodi hält ein Europa der zwei Geschwindigkeiten für "fast unausweichlich", sollte es nicht in diesem Jahr zu einer Einigung über eine neue EU-Verfassung kommen. In einem Interview des BBC-Fernsehens nannte Prodi am späten Donnerstagabend den Zeitraum eines Jahres als "allgemein anerkannte Frist". Ohne eine neue Verfassung werde eine einheitliche Haltung der EU "immer schwieriger". Nach dem Scheitern des EU-Verfassungsgipfels im Dezember hatten vor allem Deutschland und Frankreich die Diskussion um ein "Europa der zwei Geschwindigkeiten" aufgeworfen. Das vergangene Jahr sei schwierig gewesen, 2004 solle das "Jahr der Erholung" werden, sagte Prodi. Er sei zuversichtlich, dass es Fortschritte beim Verfassungsprozess geben werde. (APA)