Insgesamt seien bei der österreichweiten Betriebsrats-Wahl (Briefwahl) vier Listen aus verschiedenen Bundesländern zur Auswahl gestanden, hieß es heute aus der Gewerkschaft. Die ersten beiden erreichten insgesamt 21 Mandate. Die hohe Wahlbeteiligung in Tirol von 78,89 Prozent ist laut Reiter "ein Zeichen dafür, dass die Beschäftigten schon lange auf einen Betriebsrat gewartet haben."
Mobbing und unbezahlte Arbeitsstunden
Die Schlecker-Mitarbeiter klagen nach Angaben der Gewerkschaft unter anderem über einen "autoritären Führungsstil", Mobbing und unbezahlte Arbeitsstunden. Etwa hätten durch Umstellungen im Sortiment die Mitarbeiter im letzten Jahr zahlreiche Überstunden machen müssen. "Diese wurden aber bisher nicht bezahlt", sagte ÖGB-Regionalsekretär Robert Mayrhofer. Darüber hinaus seien viele Bedienstete einfach gekündigt und durch Personal aus Deutschland ersetzt worden. Die Besitzer von Europas führender Drogerie-Kette, das deutsche Ehepaar Schlecker habe zu den Vorwürfen nicht Stellung genommen.
Zuletzt hatte auch die deutsche Gewerkschaft ver.di die schlechten innerbetrieblichen Verhältnisse u.a. bei Schlecker kritisiert. Aufmüpfige Beschäftigte sowie Betriebsräte sollen systematisch schikaniert werden. Laut Mayrhofer gibt es bei Schlecker-Deutschland bereits seit 1995 eine Arbeitnehmervertretung. "Den Betriebsräten wird das Leben aber schwer gemacht", sagte Mayrhofer.