Der indische IT-Dienstleister Tata möchte auf dem deutschen Markt Fuß fassen und zu diesem Zweck Triaton , die IT-Dienstleistungstochter des ThyssenKrupp-Konzerns übernehmen. Dies berichtet die Financial Times Deutschland heute, Donnerstag, unter Berufung auf Firmenkreise. Demnach befindet sich Tata unter den Firmen, die um Triaton bieten. Weitere Bieter sind die Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems, CSC, Cap Gemini und IBM.

Größter indischer IT-Konzern

Tata Consultancy, die IT-Dienstleistungstochter des indischen Konglomerates Tata, ist im Ranking des indischen Technologie-Branchenverbandes Nasscom mit einem Jahresumsatz von über 900 Mio. Dollar der größte indische IT-Konzern. Die ThyssenKrupp-Tochter Triaton kam im Vorjahr auf 472 Mio. Umsatz. Die Übernahme eines deutschen Konkurrenten mit etablierten Kundenbeziehungen würde Tata den Weg in den Markt ebnen und die Vorbehalte vieler deutscher Kunden gegen ausländische IT-Dienstleister umgehen.

Alleine nicht in den Markt

"Die indischen Konzerne haben gemerkt, dass sie alleine nicht in den Markt kommen", erklärte Andreas Pohl, Geschäftsführer von Deloitte & Touche Corporate Finance in München zu den möglichen Übernahmemotiven. Pohl schätzt, dass der Umsatz indischer Unternehmen in Deutschland von derzeit 200 Mio. Euro auf bis zu 14 Mrd. Euro jährlich im Jahr 2008 ansteigen könnte. Damit könnten Unternehmen aus dem Subkontinent 20 Prozent der IT-Budgets deutscher Großkonzerne lukrieren.

Die Übernahme von Triaton gilt auch deshalb als attraktiv, da ThyssenKrupp weiter IT-Dienstleistungen von seiner Noch-Tochter kaufen möchte. Für ThyssenKrupp gehört der Verkauf zum Sanierungskonzept. Der Konzern will erstens Schulden abbauen und zweitens sein Geschäft auf die Kernbereiche Stahl und Industriegüter mit Sparten wie Autozulieferung sowie Maschinen- und Anlagenbau konzentrieren. (Ende)