Wien - Wer bei den Austrian Airlines als Kapitän ins Cockpit einsteigt, hat durchschnittlich bereits zwölf bis 14 Jahre Berufslaufbahn hinter sich. Der erste Schritt der eineinhalbjährigen Grundausbildung ist das Funksprechzeugnis, bis zum ersten Cockpittraining vergehen etliche Wochen im Flugsimulator. Danach beginnt die Karriere über den Wolken als 3. Offizier. Nach frühestens drei Jahren erfolgt die Beförderung zum 1. Offizier.

Angehenden Piloten ist vieles verboten. Wer zum Beispiel einmal als Alkolenker im Straßenverkehr aufgefallen ist, kann die Karriere als Kapitän vergessen. Gleiches gilt bei einer Sehschwäche von mehr als 2,5 Dioptrien und bei zu vielen "Ja" im ärztlichen Fragebogen für die Eignungsprüfung. Unter "Frauenkrankheiten" scheint übrigens auch "Schwangerschaft" auf.

Pilot und Co

Der Terminus "Kopilot" bedeutet, dass eine Pilotin oder ein Pilot innerhalb des Unternehmens noch nicht zum Kapitän ernannt worden ist. Grundsätzlich haben aber beide den gleichen Status im Sinne von Ausbildung und Flugberechtigungen. Einer der beiden Pilotinnen oder Piloten agiert während des Fluges als "Flying Pilot" - er oder sie steuert das Flugzeug, während der oder die andere als "Nonflying Pilot" unterstützt und den Funkverkehr sowie alle EDV-gestützten Vorgänge überwacht und bedient.

Die Qualifikation wird laufend überprüft. Dazu gehören halbjährliche medizinische Checks, ebenfalls halbjährlich Trainings auf Simulatoren und ein jährliches Emergencytraining.

Das Anfangsgehalt eines Kapitäns liegt bei rund 5100 Euro brutto monatlich. (simo, Der Standard, Printausgabe, 07.01.2004)