Nach Auszählung von 25 Prozent der am Sonntag abgegebenen Stimmen lag Saakaschwili bei 96,7 Prozent, wie die Zentrale Wahlkommission am Abend in Tiflis mitteilte. Nach Einschätzung internationaler Beobachter verlief der Urnengang weitgehend störungsfrei. Manipulationen bei der vorangegangenen Parlamentswahl im November hatten die Opposition auf die Straße getrieben und vor sechs Wochen zum Sturz Schewardnadses geführt.
Georgien
Saakaschwili kündigt Kampf gegen Korruption an
Gestürzter Schewardnadse soll nicht verschont bleiben
Tiflis - Der offenkundige Gewinner der Präsidentenwahl in
Georgien, Michail Saakaschwili, hat die Bekämpfung der Korruption zu
seinem ersten Ziel als Staatschef erhoben. Dabei werde er auch den
gestürzten Präsidenten Eduard Schewardnadse nicht ausnehmen, sagte er
am Montag im Interview der Nachrichtenagentur AP. "Ich habe
Schewardnadse körperliche Unversehrtheit garantiert und nicht, dass
wir seine veruntreuten Gelder nicht antasten."
Die Vereidigung des neuen Präsidenten ist für den 25. Januar
vorgesehen - ausgerechnet dem Geburtstag Schewardnadses. Unmittelbar
nach seiner Amtseinführung werde er "drastische
Antikorruptionsgesetzte" einführen, sagte Saakaschwili. Bestechung
und das Verschwinden von ausländischen Hilfszahlungen und Staatsgeld
in privaten Händen hätten das Land bis kurz vor den Ruin getrieben,
sagte der westlich orientierte Politiker. "Und der reichste Mann von
allen war Schewardnadse." (APA/AP)