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Firmen-Gründer Tanzi zeigt sich reumütig: "Wenn ich Fehler gemacht habe, werde ich das Mögliche tun, um dem Konzern aus der Krise zu helfen."

EPA/Guatelli
Rom - Der Ex-Chef des insolventen Nahrungsmittelkonzerns Parmalat, Calisto Tanzi, scheint sich zur Zusammenarbeit mit der Justiz entschlossen zu haben: "Wenn ich Fehler gemacht habe, werde ich das Mögliche tun, um dem Konzern aus der Krise zu helfen", sagte Tanzi nach Angaben seines Rechtsanwalts, Fabio Belloni. Tanzi beteuerte, keine Informationen über Auslandskonten zu haben.

"Sollten Auslandskonten auftauchen, die auf mich zurückzuführen sind und die ich nicht kenne, gehört das Geld Parmalat", wurde Tanzi weiters von seinem Rechtsanwalt zitiert. Tanzi hatte stets behauptet, dass seine Ex-Finanzchefs für das Finanzloch im Volumen von 13 Mrd. Euro verantwortlich seien, das sich vermutlich in den letzten 15 Jahren aufgetan hat.

Die Verteidiger wollen den Ermittlern eine Liste von Tanzis Besitztümern vorlegen. Dieser hatte am Wochenende betont, er wolle dem mit der Sanierung des Unternehmens beauftragten Top-Manager Enrico Bondi sein Privatvermögen zur Verfügung stellen, um Parmalat den Konkurs zu ersparen.

Sanierungsplan

Bondi traf am Montag mit den Experten der italienischen Investmentbank Mediobanca zusammen, die mit ihm an einem Sanierungsplan zur Rettung des Unternehmens arbeiten. Der Plan soll der Regierung bis Ende des Monats vorgelegt werden. Der wegen seines Sanierungstalents bekannte Bondi war vor Weihnachten von der Regierung Berlusconi mit der Rettung des Unternehmens beauftragt worden.

Bondi traf am Montag auch mit den Chefs der Parmalat-Gläubigerbanken zusammen. Laut italienischen Medien muss er kurzfristig mindestens 100 Mio. Euro auftreiben, um die Fortsetzung der Milchproduktion zu ermöglichen, die Gehälter der Mitarbeiter und die Milchlieferanten zu zahlen.

Die Parmalat-Gläubigerbanken waren am Montag an der Mailänder Börse stark unter Druck geraten. (APA)