Chicago - Der rapide Verfall der US-Rinderpreise nach der Entdeckung eines BSE-infizierten Rindes in den USA ist vorerst gestoppt. Erstmals sind die Preise für Lebendrinder an der amerikanischen Warenterminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME) wieder gestiegen: Der Februar-Kontrakt legte um 0,275 oder 0,4 Prozent auf 73,80 Cent je Pound (450 Gramm) zu. Die Preise sind seit Bekanntwerden des BSE-Falles am 23. Dezember um 18,6 Prozent abgesackt.

Ausfall der Exportmärkte

Agrarexperten führten den massiven Preisverfall der vergangenen Tage auf den Ausfall der Exportmärkte für amerikanisches Rindfleisch zurück. Mehr als zwei Dutzend Länder haben die Einfuhr von amerikanischem Rindfleisch verboten. Dieses Fleisch muss jetzt im heimischen Markt untergebracht werden und drückt die Preise. Der Rindfleisch-Konsum in den USA und die großen amerikanischen Hamburger-Restaurantketten haben hingegen bisher nicht gelitten.

Milliardenverluste

Die amerikanischen Farmer und Rindfleischproduzenten müssen allerdings mit Milliardenverlusten rechnen. Japan, Mexiko und Südkorea, die rund 90 Prozent der amerikanischen Rindfleischexporte abnehmen, hatten ihre Rindfleischimporte aus den Vereinigten Staaten eingestellt. Viele andere Länder folgten diesem Beispiel. Versuche Washingtons, die ausländischen Hauptkunden zu einer Wiederaufnahme ihrer Rindfleisch-Käufe zu bewegen, blieben bisher erfolglos. Die USA exportierten 2003 Rindfleisch im Wert von rund 3,6 Milliarden Dollar (2,86 Mrd. Euro). (APA)