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Michail Saakaschwili (am Plakat) will im Fall seiner Wahl zum Präsidenten Georgiens die Einheit des zerfallenen Kaukasus-Staates wieder herstellen.

Foto: APA/EPA/Zurab Kurtsikidze
Tiflis - Der bisherige georgische Oppositionsführer Michail Saakaschwili will im Fall seiner Wahl zum Präsidenten die Einheit des zerfallenen Kaukasus-Staates wieder herstellen. "Der Präsidentensessel bedeutet mir nichts, wenn er nicht die territoriale Einheit Georgiens wiederbringt", sagte Saakaschwili am Freitagabend in Tiflis. Der Auftritt im Nationaltheater bedeutete das Ende des Wahlkampfes vor der Abstimmung am Sonntag.

Auch die abtrünnige Region Südossetien nehme an der Präsidentenwahl teil, sagte Saakaschwili. "Und ich verspreche Ihnen, dass in Abchasien zum letzten Mal die Präsidentenwahl nicht stattfindet." Wie die Wahlleitung in der georgischen Hauptstadt Tiflis am Freitag bestätigte, beteiligt sich auch das abtrünnige Teilgebiet Adscharien an der Wahl.

Saakaschwili machte jedoch keine Angaben, wie er die abgespaltenen Regionen wieder unter die Kontrolle der Zentralregierung bringen will. Der in Umfragen deutlich führende Saakaschwili (36) gilt als einziger aussichtsreicher Kandidat.

Der frühere Justizminister ist ein Verfechter einer pro-westlichen Außenpolitik mit Anbindung an die USA. Das christlich geprägte Georgien hat traditionell enge Bindungen zum nördlichen Nachbarn Russland.

Der im Westen bis heute populäre frühere Präsident Eduard Schewardnadse, einst Außenminister der Sowjetunion, hat seiner Heimat nach Ansicht von Kritikern ein schweres Erbe hinterlassen. Korruption und Vetternwirtschaft bremsen die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Schewardnadse war am 23. November nach wochenlangen Protestkundgebungen der Opposition und Vorwürfen von Fälschungen bei der Parlamentswahl zurückgetreten. (APA)