Kurssystem in AHS- Oberstufe und BHS soll Wiederholungen verhindern und gleichzeitig Qualität und Motivation erhöhen
Redaktion
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Wien - Die SPÖ beharrt im Schulbereich auf der Einführung
eines Kurssystems in der AHS-Oberstufe sowie an den berufsbildenden
höheren Schulen (BHS). Damit könne das Problem des "Sitzenbleibens"
bei gleichzeitiger Steigerung von Qualität und Motivation gelöst
werden, betonte SPÖ-Bildungssprecher Erwin Niederwieser in einer
Aussendung am Freitag. Bis zur Einführung des Kurssystems bzw. in der
AHS-Unterstufe und den Hauptschulen soll eine Klasse nur mehr
wiederholt werden, wenn Schüler oder Eltern dies nach Beratung der
Schule "ausdrücklich wünschen oder wenn ein Schüler mindestens in
zwei Gegenständen mit Nichtgenügend beurteilt wird und insgesamt in
mehr als der Hälfte der Pflicht- und Wahlgegenstände keine bessere
Note als Genügend aufweist".
Die von Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) angekündigte
Forcierung des 1996/97 eingeführten Frühwarnsystems bringt für
Niederwieser nur eine gewisse Entlastung in der Frage des
Sitzenbleibens. Dabei werden die Erziehungsberechtigten und Schüler
frühzeitig über ein drohendes "Nicht Genügend" informiert und
gemeinsam ein pädagogisches Förderkonzept erarbeitet.
Kurssysteme würden etwa in Finnland, Schweden, Großbritannien, USA
und Japan existieren, betonte Niederwieser. Dabei müssten nur über
Kurse (Fächer), die nicht bestanden werden oder bei denen man die
Beurteilung verbessern will, Prüfungen abgelegt bzw. diese wiederholt
werden. Dies wäre auch nach Abschluss der Schule möglich.
Das Wiederholen einer ganzen Klasse bedeute für rund die Hälfte
der Schüler nicht die erwartete Leistungsverbesserung, sondern die
"Vorstufe zum endgültigen Ausstieg aus der Schule", argumentierte
Niederwieser. Auch für die Lehrer sei es wenig befriedigend, wenn sie
an sich gute und talentierte Schüler durch die geltende Regelung für
das "Sitzenbleiben" verlieren. Diesem Umstand könne mit dem
Kurssystem entgegengewirkt werden. (APA)
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