Der gebürtige Wiener Paul Singer emigrierte 1940 als Achtjähriger mit seiner Familie auf der Flucht vor den Nazis nach Brasilien. Der Sozialwissenschafter und Professor für Makroökonomie lehrt an der Universität São Paulo. Während der Diktatur (1964-1985) durfte er seinen Beruf zeitweise nicht ausüben. Singer ist Mitbegründer der brasilianischen Arbeiterpartei PT. Anfang der neunziger Jahre leitete er in der Stadtregierung von Sao Paulo das Planungssekretariat, seit Jänner 2003 arbeitet er in der Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva als Staatssekretär für Solidarische Ökonomie im Arbeitsministerium. (DER STANDARD, Printausgabe, 2.12.2004)