Präsident Bush bei einer Super Hornet-Besichtigung

Bild nicht mehr verfügbar.

Offizieller Auftrag der US-Marine an Boeing: 210 Kampfflugzeuge des Typs F/A-18E/F Super Hornet

foto: reuters/schults
Seattle - Die US-Marine hat nach eigenen Angaben dem US-Flugzeugkonzern Boeing Co Aufträge über knapp 9,5 Milliarden Dollar (etwa 7,6 Milliarden Euro) erteilt. Wie die Marine am Montag nach Börsenschluss weiter mitteilte, soll Boeing im Wert von 8,5 Milliarden Dollar 210 Kampfflugzeuge des Typs F/A-18E/F Super Hornet bauen.

Für weitere 979 Millionen Dollar soll Boeing eine Variante dieses Flugzeugtyps weiter entwickeln und mit moderneren Waffensystemen ausrüsten. Die Auslieferung der Flugzeuge sei in den Jahren 2007 bis 2011 vorgesehen. Die Marine hatte bereits 222 Super Hornet bestellt, wobei dieser auf fünf Jahre ausgelegte Vertrag 2004 ausläuft.

Boeing-Aktien stiegen nachbörslich auf 43,27 Dollar nach einem Schlussstand von zuvor 42 Dollar.

Heftige Turbulenzen

Für Boeing kam die Bestellung des US-Militärs nach einer Serie von Skandalen und Problemen gelegen. Anfang Dezember musste der langjährige Konzernchef Phil Condit sein Amt zurücklegen. Unter Condits Führung hatten sich Boeing-Mitarbeiter unter anderem widerrechtlich Dokumentente beim Konkurrenten Lockheed Martin beschafft, wofür Condit verantwortlich gemacht wurde. Zusätzlich sorgte ein Auftrag der US-Luftwaffe, die die 100 Tankflugzeuge des alternden Typs 767 von Boeing leasen wollte, für heftige Turbulenzen.

Laut Parlamentariern in Washington war dieser Deal für den Staat weit weniger vorteilhaft als für den Konzern. Nachdem der Streitkräfte-Ausschuss des Senats Widerspruch eingelegt hatte, wurde beschlossen, doch nur 20 der Flugzeuge zu mieten und die anderen zu kaufen.

Im Dezember, nach Condits Rücktritt, legte Vize-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz das Geschäft gänzlich auf Eis. Zuvor war bekannt geworden, dass der ebenfalls entlassene Boeing-Finanzvorstand Mike Sears mit einer hochrangigen Air-Force-Angestellten über einen Wechsel zu Boeing gesprochen, als sie noch in der Position war, auf Einzelheiten des Vertrages Einfluss zu nehmen. Dies hatte generelle Kritik an der Lobby-Arbeit Boeings und an der Nähe des Konzerns zum US-Militär ausgelöst. (APA/Reuters/red)