Die Gläubiger der insolventen börsenotierten Wiener Direktmarketing-Firma Euromarketing haben dem Ausgleichsvorschlag des Unternehmens, 40 Prozent seiner Verbindlichkeiten innerhalb von zwei Jahren zu zahlen, zugestimmt, teilte Euromarketing am Dienstagabend mit. Die endgültige Bestätigung des Ausgleichs sei an die Zahlung einer ersten Quote in Höhe eines Viertels des Ausgleichserfordernisses bis 30. April 2004 gebunden.

Noch zu klären seien außerdem Details hinsichtlich bestrittener Forderungen, insbesondere einer hohen Schadensersatzforderung der Eigentümer des von der Euromarketing AG mittlerweile aufgegebenen Firmenstandortes. Die Kredite der Bank Austria Creditanstalt seien sowohl Eigenkapital ersetzend gewertet geworden als auch aus zusätzlichen Gründen bestritten.

Die Euromarketing erwartet, den Ausgleich erfüllen zu können, da sämtliche Tochtergesellschaften einen positiven Cash Flow selbst im schwierigen laufenden Geschäftsjahr erzielen, heißt es in der heutigen Mitteilung weiter. Die einzige Tochtergesellschaft, die einen geringen Verlust ausgewiesen habe, die "Illuscope Digital Solutions GmbH" sei gestern an Input Marketing um einen "fünfstelligen Eurobetrag" verkauft worden.

Die Kosten der nunmehr auf die Funktion einer Holding ausgerichteten Euromarketing AG hätten vom neuen Vorstand Klaus Perfall bereits in den vergangenen Monaten drastisch gesenkt werden können. Auf Basis der heute erfolgten Zustimmung der Gläubiger könne der konsequente Sanierungskurs der vergangenen Monate fortgesetzt werden. (APA)