Belege
Novell weist in einer Presseaussendung auch darauf hin, dass ein Briefverkehr belegt, dass SCO sehr wohl –entgegen anders lautenden öffentlichen Behauptungen des Konzerns – von den aufrecht erhaltenen Ansprüchen Novells informiert war. Sicher ist, dass die Unix-Copyrights vor wenigen Jahren noch in Händen Novells waren und dann Teile von Unix System V an SCO verkauft wurden, welche Teile davon allerdings betroffen waren, und wer nun wirklich im Endeffekt wirklich die Rechte beanspruchen kann ist allerdings bisher umstritten.
Lizenzen
Als wär das nicht schon genügend schlechte Nachricht für einen Tag, musste SCO gestern auch die – wegen der Unzufriedenheit der Investoren über die Verwendung der Gelder um zwei Wochen verschobenen - Quartalszahlen veröffentlichen, und zwischen all dem Marketing-Blabla lassen sich doch einige interessante Details herauslesen: So weist die Firma einen Verlust von 1,6 Millionen US-Dollar aus, dies obwohl in diesem Quartal die – wohl einmaligen - Lizenzzahlungen von Sun Microsystem und Microsoft in Gesamthöhe von 10,3 Millionen US-Dollar verbucht wurden.
Anwälte
Als kostspielig erweist sich dabei vor allem die Rechtsvertretung im Kampf gegen SCO, die Rechtsanwaltskanzlei Boies, die satte 9 Millionen US Dollar einstrich. Das eigentliche Unix-Geschäft zeigt sich rückläufig: 14 Millionen US-Dollar wurden hier im Vergleich zu 15,3 Millionen im Vorjahresquartal umgesetzt. Wenig erfolgreich dürfte auch der Versuch sein, Lizenzen von Linux-BenutzerInnen zu erhalten: Obwohl SCO in diesem Bereich immer wieder von Erfolgen berichtet hat, und darauf bestand, dass auch andere Top-Firmen als Sun und Microsoft eine Lizenz erworben hätten, findet sich kein entsprechender Posten in der Bilanz des Unternehmens.
Widerspruch
Wenig dürfte in der Realität auch von den neuen Anschuldigungen SCOs – dass 65 Files auf gängigen Linux Systemen 1:1 von Unix System V kopiert worden seien (der WebStandard berichtete) – übrig bleiben. Nachdem die New York Times den an hunderte Unternehmen ergangenen Brief veröffentlicht hatte, kam schnell Widerspruch gegen die Behauptungen der Firma. So hat sich auch bereits Linus Torvalds zu Wort gemeldet, denn zumindest einige der beanstandeten Header-Dateien seien von ihm persönlich geschrieben worden, so seien zum Beispiel "include/linux/ctype.h" und "lib/ctype.h " bereits in Linux-Version 0.01 enthalten gewesen, zu einem Zeitpunkt als seine Programmierfähigkeiten noch recht rudimentär waren, was sich auch an dem recht unsauberen Code zeige. Zusätzlich stimmen die Dateien nicht einmal mit dem BSD/Unix-Code überein.
Gegen die Wand laufen