2003 war für den PC-Anwender ein Jahr des Flickwerks: Kaum eine Woche verging, in der es keine neuen "Patches" für das Stopfen von Windows-Sicherheitslücken gab.

Daneben trugen auch die Spammer und Viren-Entwickler dazu bei, dass die Ärgernisse im Umgang mit dem Computer die Highlights in den Hintergrund drängten.

Wer sich nicht selbst Gedanken um die Computersicherheit machte und die ständigen Aufforderungen zum Einspielen neuer Windows-Patches ignorierte, wurde im Sommer bestraft: Der «Blaster»-Wurm verbreitete sich in kürzester Zeit auf weltweit mehr als 500.000 Computern, weil die in Windows XP integrierte persönliche Firewall standardmäßig nicht aktiviert war.

Für den Beginn des neuen Jahres hat Microsoft ein zweites "Service-Pack" angekündigt, das alle bisher bereit gestellten Patches enthält.

Zu einem beherrschenden Thema wurde 2003 die Spam-Plage. Der Kampf gegen unerwünschte Massenwerbung in der E-Mail kostet Privatanwender wie Unternehmen Zeit, Geld und Nerven. Der Missstand ruft Software-Entwickler wie Gesetzgeber auf den Plan.

Zu den übelsten Computerviren des Jahres gehörten neben dem «Blaster» die Schädlingsprogramme "Slammer" und "Sobig-F". Auch im neuen Jahr erwarten Experten zwei bis vier massive Angriffe.

Mehr Sicherheit verspricht die nächste Windows-Version, die unter dem Codenamen "Longhorn" entwickelt wird und 2005 zu erwarten ist.

Hier plant Microsoft ein völlig neues Sicherheitskonzept, das die Software eng mit der Hardware verzahnt. Kritiker argwöhnen jedoch, dass dieses Konzept - erst als "Palladium", dann als "Next Generation Secure Computing Base" (NGSCB) bezeichnet - auch dazu dienen soll, einen umfassenden Kopierschutz zu ermöglichen.

Für einigen Ärger sorgten solche Kopierschutzsysteme in der digitalen Musik: Manche Scheibe ist deswegen nicht mehr in jedem CD-Player zu hören und lässt sich nicht ins private Musikarchiv auf der Festplatte bringen. Schwer tut sich die Musikindustrie beim Aufbau attraktiver Download-Angebote; in die Lücke stößt Apple mit seinem «iTunes Music Store».

Freie Musiktauschbörsen wie Kazaa und Morpheus geraten unter Druck, weil der Verband der Amerikanischen Musikindustrie einzelne Nutzer wegen Verletzung des Urheberrechts verklagt.

Im Internet breiten sich die Online-Tagebücher der Blogs weiter aus. «Bloggen ist populär und hat einen Touch von Underground-Kultur, angetrieben von Liebe und Leidenschaft», erklärte Tony Perkins zur Grundung seines Business-Blogs AlwaysOn. Im Irak-Krieg finden Blogs mit Eindrücken von Augenzeugen große Beachtung.

Zunehmend in Blickpunkt stehen die Suchmaschinen - inwieweit eine Web-Site im Internet überhaupt wahrgenommen wird, hängt entscheidend von ihrer Platzierung in den Trefferlisten von Google und Co. ab. Die «Suchmaschinen-Optimierer» versuchen mit allerlei Tricks, ihre Sites nach oben zu hieven; während die Programmierer der Suchmaschinen noch nach dem idealen Algoritmus suchen, der jegliche Manipulation verhindert. Wegen der dominierenden Stellung von Google wächst die Sorge vor einer Monopolbildung; für mehr Konkurrenz will nun auch Microsoft sorgen.

Zu den erfreuliche Entwicklungen im Jahr 2003 gehört die immer günstigere und einfachere Nutzung drahtloser Internet-Verbindungen über Wireless LAN (WLAN).

Im Mai 2003 starteten "3" und die Mobilkom mit UMTS - der dritten Mobilfunkgeneration. T-Mobile, One und tele.ring zogen Ende des Jahres nach.

In der Software-Entwicklung fanden neue Office-Programme viel Aufmerksamkeit. Microsoft führte erst im November sein Office 2003 ein, das ganz aufs Dokumentenformat XML setzt und sich vor allem an Unternehmen richtet. Damit rücken für Privatanwender verstärkt günstigere Angebote wie die WordPerfect Suite von Corel und StarOffice von Sun oder die kostenlose Alternative OpenOffice ins Blickfeld.

Auf wenig Euphorie stoßen immer höhere Hardware-Leistungen - dies gilt für die Taktraten der PC-Prozessoren ebenso wie für die Megapixel-Werte digitaler Kameras.

Neue Belebung kam aber im September mit der Einführung des Athlon 64 von AMD auf: Der erste 64-Bit-Prozessor für den Windows-PC verheißt eine neue Dimension für grafik- und rechenintensive Anwendungen wie Spiele und Film. Noch fehlt der 64-Bit-Welt aber die Unterstützung durch Windows - hier wird die passende Version für das nächste Jahr erwartet. Während auch Apple mit seinem PowerMac auf 64 Bit setzt, hält Intel diese Technik bislang nur bei Rechnern für Unternehmen bereit. (red/APA/AP)