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Das Jahr 2003 war im Pop mehr von traurigen Abgängen als von gefeierten Neuzugängen geprägt. Johnny Cash und Joe Strummer sind tot. Nur Kraftwerk und Al Green kehrten wieder. Der Rest gehörte der Jugend mit historisch bestens abgesicherter Musik.

Von Christian Schachinger

Wien - Heute vor genau einem Jahr starb am 23. Dezember im Alter von nur 50 Jahren der britische Punk-Held Joe Strummer an den Folgen eines Herzinfarkts.

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In den späten 70er-Jahren war Strummer Chef von The Clash und Schöpfer von Jahrhundertnummern wie White Man In Hammersmith Palais oder London's Burning. Zuletzt nahm er neben seinem kürzlich posthum veröffentlichten, grandiosen und bewegenden Album Streetcore (Vertrieb: Edel) ein Duett mit dem heuer im September nach langer schwerer Krankheit gestorbenen Johnny Cash auf.

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Der Redemption Song, eine Version des großen toten Reggae-Übervaters Bob Marley (gestorben 1981) zählt sowohl in der Solofassung auf Strummers Streetcore als auch im Duett auf der eben erschienenen Nachlass-CD-Box Unearthed von Johnny Cash (Vertrieb: Universal) zu den wenigen wirklich berührenden Ereignissen in einem Popjahr, das mehr von traurigen Ab- als von begeisternden Neuzugängen geprägt war.

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Auch die wenige Monate vor Ehemann Johnny gestorbene June Carter spielte bis kurz vor ihrem Tod Musik ein. Das Gänsehaut-Album Wildwood Flower (Vertrieb: Hoanzl) zählt nicht nur im Genre Country zu rührender Kunst zwischen Ende und neuem Anfang, wie es gerade jetzt zu Weihnachten den idealen Soundtrack zur Herzensbildung liefern könnte.

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Die einen gehen, die anderen kommen wieder. Nicht nur die deutschen Techno-Pioniere Kraftwerk haben sich heuer zurückgemeldet. Tour De France Soundtracks (Vertrieb: EMI) funkelt wie ein kalter Schneekristall an der Schnittstelle von Techno und Romantik. Das Album handelt davon, dass in der Zukunft auch Menschmaschinen werden weinen können.

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Weitaus herzlicher geht es da schon Reverend Al Green an. Nach einem Jahrzehnt im Dienste seiner eigenen Kirche in Memphis, Tennessee, veröffentlichte Green jetzt die wunderbare Songsammlung I Can't Stop. Die besagt schlicht eines: Damit man Gott auf alle Zeiten lobpreisen kann, braucht die Menschheit Nachwuchs. Das geht langfristig nur mittels der fleischlichen Begierde. "Baby" statt "Jesus" gesungen - und schon läuft der Laden!

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Der Rest des Jahres war der "Jugend" vorbehalten: Bonnie Prince Billy und sein abgrundtiefer Todescountry konnte ebenso überzeugen...

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...wie der Autoren-Techno von DJ Hell aus Bayern.

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The Rapture aus New York brachten New Wave auf den Dancefloor, ...

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... die Nachbarn The Strokes rockten Velvet Underground, The White Stripes oder Jet die Garage.

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Detroit-Techno von Plastikman kündete vom Sieg der Maschinen, ...

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...die Pop-Avantgardisten Radiohead behielten ihre Form, ...

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...wurden aber von Elbow geschlagen.

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Im langweilig gewordenen HipHop bewiesen Black Moon, ...

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...Outkast oder...

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...oder Dizzie Rascal das Gegenteil.

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Und die beiden großen Steher im Geschäft, die Punk-Nihilisten The Fall und ...

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...die Heavy Metal-Ungustln Motörhead machten deutlich, was es heißt, wenn man mit dritten Zähnen nicht in Rente gehen will: "Long may you run!"

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