Horst Pirker, Vorstandschef der Styria Medien AG, kündigt Einkäufe seines Konzerns in Wien an, wo er bisher mit der Presse vertreten ist. Dem Branchenmagazin "Der österreichische Journalist" erklärte Pirker für dessen nächste Ausgabe: "Wir müssen dort noch etwas dazuakquirieren, damit wirklich ein Stärkefeld entsteht."

STANDARD-Geschäftsführer Wolfgang Bergmann ist "schon gespannt, was Pirker da finden kann, um mit unserer Marktdominanz mithalten zu können", wie er auf Anfrage erklärt.

"Presse" zu wenig

Pirker war Montag für den STANDARD nicht erreichbar. Im Journalist ließ er die Frage nach dem Kaufobjekt unbeantwortet. Er spricht von einer "Erweiterung des Opinionleader-Marktes in Wien". Und die "demnächst". Warum? "Die Presse alleine ist kein strategisches Feld, das ist zu wenig."

Wie berichtet verdichteten sich in den vergangenen Tagen Hinweise auf Gespräche mit dem Wirtschaftsblatt. Michael Geringer, Vorstand der ET Multimedia, wies derlei Informationen entschieden zurück: "Niemand kann Anteile am Wirtschaftsblatt haben."

Änderung wird ausgeschlossen

Die ET Multimedia hält wie der schwedische Verlagsriese Bonnier 50 Prozent an der Tageszeitung. Ein Konzernsprecher versprach vergangene Woche, sich mit einer Reaktion auf eine STANDARD-Anfrage zu dieser Beteiligung noch einmal zu melden. Es blieb bei der ersten Stellungnahme, dass der Konzern kolportierte Pläne nicht kommentiere.

Geringer hingegen schloss jede Änderung beim Wirtschaftsblatt aus: "Es wird definitiv nichts geben in irgendeiner Form rund um die Anteile am Wirtschaftsblatt. Das ist nicht gedacht, nicht geplant, passiert nicht." Bonnier wie ET Multimedia verfügten über wechselseitige Vorkaufsrechte.

Flaggschiff der Styria Medien AG ist die Kleine Zeitung in der Steiermark und Kärnten. Die ET Multimedia gibt unter anderm Wiener, Wienerin und verschiedene Wirtschaftsmagazine heraus. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 23.12.2003)