US-General bezweifelt, dass Saddam "täglich Operationen leitete" - Im Versteck gefundenes Dokument liefert Einblick in den Widerstand
Redaktion
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Washington/Bagdad - Bei der Festnahme von Saddam Hussein
ist den Amerikanern ein Papier über geheime Zellen des irakischen
Widerstands in die Hände gefallen. Das berichtete die "Washington
Post" am Mittwoch. Aufgrund der Angaben seien bereits am Sonntag und
Montag Razzien durchgeführt und drei frühere irakische Generäle
aufgegriffen worden, die Anschläge dirigiert haben sollen. Keiner der
Männer stand auf der Liste der 55 meist gesuchten Iraker.
Das Papier, eine Art Sitzungsprotokoll, gewähre Einblick in die
Operation von 14 heimlich operierenden Zellen, sagte General Martin
Dempsey der Zeitung. Es handle sich um Einzelheiten über ein
Netzwerk, das diese Zellen finanzierte. Nach Angaben der Zeitung
schätzt Dempsey die Zahl der Widerstandskämpfer in der irakischen
Hauptstadt auf etwa 1000.
Saddam Hussein sei für den Widerstand weitgehend eine Symbolfigur
gewesen, sagte Dempsey. "Ich bezweifele, dass er täglich Operationen
leitete. ... Aber er war eindeutig eine Symbolfigur." Die Netzwerke
hätten ihm Bericht erstattet, "wie es ein Sohn mit seinen Eltern
machen würde." Früher hatten die USA behauptet, Saddam stehe hinter
den Anschlägen, die gegen die US-Besatzungssoldaten verübt werden. (APA/dpa)
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