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In Deutschland finden sich Madenwürmer vor allem bei fünf- bis zehnjährigen Kindern häufiger.

Bild: Archiv
Marburg - Mehr als 30 Prozent aller Kinder weltweit sind von Madenwürmern befallen. Auch in Deutschland finden sich vor allem bei den Fünf- bis Zehnjährigen häufiger die etwa ein Zentimeter langen Parasiten, wie das Deutsche Grüne Kreuz in Marburg berichtet. Die infektiösen Eier können über Finger, Nahrungsmittel oder Gegenstände in den Mund geraten. Die ausgewachsenen Parasiten besiedelen den Dickdarm.

Wenn das Kind schläft, kriechen die weiblichen Würmer nach Angaben der Experten aus dem After und legen bis zu 17.000 Eier in der nächsten Umgebung des Darmausganges ab. Dort lösen sie einen heftigen Juckreiz aus. Das Ergebnis ist ein Teufelskreis: "Das Kind kratzt sich im Schlaf, die Eier gelangen unter die Fingernägel und dadurch wieder in den Mund oder auf Gegenstände", berichten die Fachleute.

Schlafstörungen

Schwere Gesundheitsschäden verursachen die weißlichen, fadendünnen Würmer laut Grünem Kreuz glücklicherweise nicht. Der Juckreiz könne höchstens zu Schlafstörungen führen und das Kratzen zu Ekzemen. Problematisch sei aber, dass der Patient wegen des einfachen Infektionsweges immer wieder sich selbst und möglicherweise auch die übrigen Familienmitglieder anstecke. Die Eier blieben etwa 20 Tage lang lebensfähig und hafteten in Kleidern, am Bettzeug oder seien Bestandteile des Hausstaubs.

Ein sicherer Nachweis gelingt nach Angaben der Experten mit dem "Tesafilm-Test": Ein Streifen werde morgens auf den Anus geklebt und gleich wieder abgezogen. Die daran haftenden Eier könne der Arzt unter dem Mikroskop erkennen. Sei der Befall gesichert, solle schnell gehandelt werden, um eine Ausbreitung der Parasiten zu verhindern. Die Therapie bestehe zum einen aus der Einnahme eines Medikamentes, zum anderen aus Hygienemaßnahmen: Kurzschneiden der Fingernägel, tägliches Wechseln von Wäsche und Bettwäsche, Händewaschen nach jedem Gang zur Toilette. Alle übrigen Haushaltsmitglieder sollten diese Regeln ebenfalls befolgen. (APA/AP)