Die heimischen Analysten sehen die Wiener Börse trotz der jüngsten Serie an Fünfjahreshöchstständen noch immer attraktiv bewertet. Entsprechend positiv fallen die Prognosen aus: Rund vier Prozent Plus auf dann etwa 1600 Punkte werden dem Leitindex ATX bis zur Jahresmitte 2004 durchwegs eingeräumt. Für heuer liegt das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an der Wiener Börse bei rund 15. (Zum Vergleich: Der größte US-Index S&P 500 liegt bei 30.)

Die geförderte Pensionsvorsorge werde zwar allen größeren Unternehmen fortlaufend zugute kommen. Eine ganze Reihe von Unternehmensaktien (darunter Andritz, AUA, Erste Bank, Flughafen, Mayr-Melnhof, Wienerberger, Telekom, Palfinger) könnte 2004 aber weiter auch von Osteuropa- und Asienfantasie getrieben werden, sagt Friedrich Mostböck, Analysechef der Erste Bank. Dies vor dem Hintergrund einer weiteren Konjunkturerholung.

Heuer hatten neben den ÖIAG-Privatisierungen der Voestalpine und der Böhler-Uddeholm vor allem das Ostengagement der Erste Bank und die Kursentwicklung der stark in Polen engagierten Bank Austria Creditanstalt den Leitindex ATX angetrieben. "Unsere Börse ist die ideale Plattform für Ostfantasie und Konvergenz." Hoffnungen setzt der Markt 2004 vor allem auf eine Totalprivatisierung der Telekom Austria. (DER STANDARD Printausgabe, 09.12.2003, Karin Bauer)