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Ein "Tschüssel" für Prodi?

Die Gerüchte reißen nicht ab: Bundeskanzler Wolfgang Schüssel soll Favorit für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten sein, den der derzeitige Amtsinhaber Romano Prodi Ende 2004 abgibt. Schon vor Monaten hatte das deutsche Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" darüber spekuliert, nun wollen auch die "Salzburger Nachrichten" wissen: "Schüssels Aktien steigen".

foto: apa/dpa/Thomas Karabaczek

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Selbstverständlich

traue sie ihm das zu, meinte die mögliche Kandidatin für die BundespräsidentInnen-Wahl, Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, in der ORF-Pressestunde auf die Frage, ob Schüssel ein geeigneter Kommissionspräsident wäre.

foto: apa/jaeger

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"In höchsten Kreisen der Kommission"

gelte Schüssel als chancenreicher Nachfolger von Präsident Romano Prodi. Der liberale Italiener hätte keine Chance, im kommenden Herbst neuerlich für das Amt aufgestellt zu werden, da die Konservativen die EU-Wahl gewinnen würden und deshalb an die Reihe kämen. Prodi selbst hatte in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" im November auf die Frage, ob Schüssel ein guter Kandidat wäre, erklärt: "Absolut, absolut. Natürlich wäre er das".
Fünf Kandidaten seien laut "SN" derzeit im Gespräch. Im Folgenden die Konkurrenten des Bundeskanzlers ...

foto: apa/HOPI MEDIA/HOLZNER

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Jean-Claude Juncker

Gegen den luxemburgischen Premierminister spreche, dass er im Juni nächsten Jahres wieder als Spitzenkandidat bei den Wahlen in Luxemburg antreten werde. Falls er - wie erwartet - gewinnen sollte, werde er ein paar Monate später kaum in die EU übersiedeln.

foto: reuters/perez

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Jean-Luc Dehaene

der belgische Expremier habe das Problem, dass in seiner Heimat derzeit eine Koalition aus Liberalen und Sozialisten regiert und er von Premier Guy Verhofstadt kaum Unterstützung erwarten könne.

foto: reuters/foeger

Josè Maria Aznar

der spanische Premier habe auf Grund des Irak-Debakels seine Chancen verspielt.

foto: standard/cremer

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Eduardo Barroso und Jan Peter Balkenende

Die Premiers von Portugal und Holland sollen als "zu unerfahren" gelten.

montage: derStandard.at (foto: reuters/roge)

Schüssel also auf bestem Wege nach Brüssel?

Ein führender konservativer EU-Parlamentarier in den "Salburger Nachrichten": Schüssel "wäre der ideale nächste Präsident der EU-Kommission."

Mit einem deutlichen "Nein" beantwortete jedoch die Sprecherin von Schüssels, Heidi Glück, am Freitag die Frage, ob sich ihr Chef für den Job des Kommissionspräsidenten in Brüssel interessiere. Und auf die Zusatzfrage, ob der hohe EU-Job für den Kanzler diskutiert werde, lautete die Antwort: "Es gibt derzeit nichts zu diskutieren". (rasch/red/APA)

Siehe auch: Rücktrittsaufforderung an Prodi

foto:standard/cremer