Über eine Dankrede für das Goldene Ehrenzeichen ging Styria-Chef Horst Pirker ("Kleine Zeitung", "Presse") hinaus: "Der ORF muss signifikant zurückgestutzt werden und sich ausschließlich öffentlich-rechtlich bewegen. Auch um den Preis einer Teilprivatisierung von ORF 1, Ö3 oder FM4", forderte er Donnerstag bei der Verleihung.

Der ORF habe das "Gebührenprivileg", bespiele aber "gerade mal ein Programm öffentlich-rechtlich - nämlich Ö1". ORF 2 könne mit Nachsicht als öffentlich-rechtlich bezeichnet werden.

"Gesetzesaus- und -überreizungen" durch den ORF seien "normal", trotzdem "schreibt er Verluste". Pirkers Diagnose: In diesem Klima gebe es "keinen Sauerstoff" für privates Radio und Fernsehen. So begründet er die Forderung nach Teilprivatisierung.

Im STANDARD-Interview vor wenigen Wochen bestritt Pirker Interesse an einer Übernahme von ORF 1, bestätigte aber jenes an einem der ORF-Radiokanäle. Die Styria ist nach ORF und Mediaprint drittgrößter österreichischer Medienkonzern. Umsatz 2002: 392 Millionen Euro.

Goldene Ehrenzeichen gingen an weitere Manager von "Krone" über "News" bis "Wirtschaftsblatt". (APA, red/DER STANDARD, Printausgabe vom 5.12.2003)