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Anita Rée
Geboren am 9. Februar 1885
Gestorben am 12. Dezember 1933
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Selbstporträt 1922
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Teresina 1925
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Positano 1925
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Die jüdische Malerin Anita Rée konnte den Verfolgungsängsten, denen sie seit dem Beginn der NS-Zeit ausgesetzt war, nicht standhalten. Nach ihrer Flucht nach Sylt nahm sie sich am 12. Dezember 1933 das Leben. Kurz davor schrieb sie an eine Freundin: "Ich kann mich in so einer Welt nie mehr zurechtfinden und habe keinen einzigen anderen Wunsch, als sie, auf die ich nicht gehöre, zu verlassen" (zit. in Hamburg.de ).

Geboren am 9. Februar 1885 in Hamburg, wächst Anita Rée in einem reichen jüdisch-liberalen Elternhaus auf. Ihren größten Wunsch, eine ausgebildete Künstlerin zu werden, kann sie nur gegen starken Widerstand ihrer Eltern, die gegen ein Studium eingestellt sind, durchsetzen. Trotzdem quälen sie starke Selbstzweifel. Unterstützt wird sie alleine von Max Liebermann, der angesichts ihrer Bilder und Zeichnungen beindruckt, ihr rät, ein Kunststudium zu beginnen.

Kunsteinflüsse

1910 bildet Rée mit Friedrich Ahlers-Hestermann und Franz Nölken eine Ateliergemeinschaft. Sie verliebt sich in Nölken, jedoch ohne Erwiderung. Verletzt geht sie 1912 nach Paris und studiert Aktzeichnen bei Fernand Léger. Ab diesem Zeitpunkt fließen kubistische Formen in ihre Malerei ein, später auch Einflüsse von Picasso, Matisse und Cezanne. Ab 1919 ist Anita Rée Mitglied der Hamburger Sezession, wo sie sich an jährlichen Ausstellungen beteiligt.

Die Jahre zwischen 1922 und 1925 verbringt sie im italienischen Positano eine überaus produktive Zeit - sie findet zum Malstil der Neuen Sachlichkeit und malt vorwiegend Landschaften, Häuser der Küstenstadt und Aktbilder. Beziehungsmäßig ist sie glücklich mit dem Maler und Buchhändler Christian Stelle verbunden. Als die Verbindung zu Stelle zerbricht, kehrt sie nach Hamburg zurück und versucht sich als freischaffende Künstlerin.

"Artfremdes" Fresko übermalt

Eine schwierige Phase beginnt. Sie erhält zwar einige öffentliche Aufträge - zwei Wandbilder für Hamburger Schulen und einen Altaraufsatz für die Ansgar-Kirche in Langenhorn, aber sie wird von nun an von Ängsten geplagt, welche ihre Biografin Maike Bruhns als "Ausdruck ihrer Welt- und Zukunftsängste" bezeichnet. Diese steigern sich mit dem Aufkommen des faschistischen Regimes, verbunden mit extremer Einsamkeit. 1937 wird das Fresko "Orpheus und die Tiere" - übrigens das einzige der drei Auftragswerke, das noch heute erhalten ist - durch Übermalung "beseitigt". Mit Ende des Regimes konnte es restauriert werden.

Das Ende

1932 zieht sich Anita Rée nach Kampen/Sylt zurück. Am 25. April 1933 wird sie als "artfremdes Mitglied" aus der Hamburgischen Künstlerschaft e.V. ausgeschlossen. Wenig später kommt es zur Selbstauflösung der Hamburger Sezesssion, die dem politischen Druck nicht mehr standhält.

Anita Rée stirbt am 12. Dezember 1933 an einer Überdosis Veronal. (dabu)