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"Ankick" im Prater

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Foto: fairtrade.at
Wien - Mit einem "Ankick" zur neuen Halbzeit hat am Dienstag die gemeinnützige Initiative FAIRTRADE Österreich im Wiener Ernst-Happel-Stadion ein Mediengespräch anlässlich ihres zehnjährigen Bestandsjubiläums abgeschlossen. Die Anzahl der Sitzplätze im Stadion sollte laut Angaben der Veranstalter die 49.000 Kleinbauern und Plantagenarbeiter symbolisieren, deren Lebensbedingungen sich durch das Engagement der Initiative dauerhaft verbessert hätten. FAIRTRADE, als TransFair 1993 nach internationalen Vorbildern gegründet, zertifiziert fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Tee oder Bananen.

"FAIRTRADE ist raus aus der Nische, FAIRTRADE liegt im Trend" zog der Geschäftsführer der Initiative, Leon Lenhart, im Rahmen des Mediengespräches positive Bilanz. Mittlerweile führten 2.700 österreichische Geschäfte Produkte mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel. In den vergangenen zehn Jahren seien in Österreich außerdem 50 Millionen Euro Umsatz mit fair gehandelten Produkten erwirtschaftet worden. Der Kauf von FAIRTRADE-Produkten ist für Lenhart eine "Entscheidung für Menschen von Menschen in Österreich" und ein "partnerschaftlicher Vertrag", kein Geben von Almosen.

Faire Fußbälle

Für die Zukunft stellte Lenhart eine Ausweitung der FAIRTRADE-Produktpalette in Aussicht. Ab dem nächsten Jahr sollen in Pakistan ohne Kinderarbeit hergestellte Fußbälle erhältlich sein. Schon jetzt gebe es fair gehandelte Don Bosco-Fußbälle. Neu sei aber die Zertifizierung mit dem FAIRTRADE-Gütesiegel. Auf die Frage der APA nach möglichen weiteren neuen FAIRTRADE-Produkten nannte Lenhart fair gehandelte Schnittblumen, Teppiche oder Textilien sowie Reis und Fruchtsäfte aus Ananas oder Mango.

"FAIRTRADE ist eine wirkungsvolle Entwicklungszusammenarbeit", betonte Georg Lennkh, der im Außenministerium für die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit zuständig ist. In Zusammenhang mit den im Jahre 2000 von der UNO definierten Milleniums-Entwicklungszielen, die unter anderem eine Halbierung der Anzahl der Menschen, die mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen müssen, bis zum Jahr 2015 vorsehen, sagte Lennkh, eines der Probleme sei, wie man an die Armen herankomme. Eine wichtige Antwort ist für den Botschafter die Initiative FAIRTRADE. Nach Angaben der Organisation stammt rund ein Drittel des Budgets von FAIRTRADE aus Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit.

Durch FAIRTRADE habe sich "sehr viel verändert", sagte die aus der mexikanischen Provinz Chiapas stammende Kaffeeproduzentin Maria Perez Vazquez im Rahmen des Mediengesprächs. Vorher sei der Kaffee zu weitaus niedrigeren Preisen an Zwischenhändler gegangen. Als Bereiche, in denen durch die Zusammenarbeit Verbesserungen stattgefunden hätten, nannte die Mexikanerin unter anderem die Grundversorgung der Familien, den Umweltschutz sowie Kurse, in denen Interessierte etwa mit alternativer Medizin oder mit Frauenrechten vertraut gemacht würden. (APA)