Foto: ORF/Berger

Das Filmdrama "Schwabenkinder" von Jo Baier, eine Koproduktion von ORF und EPO Film Wien, ist beim Fernsehfilmfestival in Baden-Baden mit dem undotierten Fernsehpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet worden. Das teilte Produzent Dieter Pochlatko der APA Samstag mit.

In Baden-Baden waren die 20 besten deutschsprachigen Fernsehfilme nominiert. Der ORF waren außer mit "Schwabenkinder" auch mit Peter Patzaks Doderer-Verfilmung "Die Wasserfälle von Slunj" sowie einer weiteren Koproduktion, "Himmel, Polt und Hölle", vertreten.

Jo Baiers beeindruckendes Bergdrama "Schwabenkinder" erzählt vom Schicksal Tiroler Bergbauernkinder, die als Arbeitskräfte nach Oberschwaben verkauft wurden. Bis in die dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts war es in Tiroler Bergdörfern üblich, Kinder zur "Saisonarbeit" von März bis Oktober nach Oberschwaben zu schicken.

Für 30 bis 40 Mark und eine "Neueinkleidung" wurden Sieben- bis 14-Jährige in einer Art Sklavenhandel auf Märkten an reiche schwäbische Bauern verkauft. Die Härte der beschwerlichen Tour über die Hochgebirgspässe und das Leid der bis an die Grenzen ausgebeuteten und schikanierten Tiroler "Schwabenkinder" schildert Baiers Film. (APA)