Wien - Die Sparkassen Datendienst GmbH (Spardat) führt mit dem heimischen Internet Service Provider (ISP) Telenor magnet Gespräche über den Verkauf ihrer Providertätigkeiten, die unter dem Namen telecom.at auf dem Markt angeboten werden. Die Übernahme soll in den nächsten zwei Wochen über die Bühne gehen, heißt es heute, Freitag, aus Insiderkreisen. Die beiden Unternehmen wollte heute keine Stellungnahme dazu abgeben. Das Ergebnis der Verhandlungen soll am 2. Februar bekanntgegeben werden. Die Spardat wolle sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Deshalb ziehe man sich aus dem Bereich ISP zurück. Deit Anfang Jänner dieses Jahres ist Peter Müller neuer Geschäftsführer von Telenor magnet. Der gebürtige Schweizer folgt damit Klaus Matzka nach. Müller hat ehrgeizige Ziele: "Wir werden unseren Vorsprung als führender Business Service Provider in Österreich ausbauen und schon demnächst eine Reihe zukunftsweisender Produkte auf den Markt bringen. Die Zukunft der Kommunikation gehört den Internet-Dienstleistungen." Die Einführung eines österreichweiten und internationalen Netzwerks sei für ihn nur der erste Schritt in Richtung eines europäischen Kommunikationsanbieters. Telenor magnet ist eine Tochter des norwegischen Telekommunikationskonzerns Telenor AS. Laut eigenen Angaben ist das Unternehmen Marktleader bei österreichischen Internetanschlüssen für Klein- und Mittelbetriebe und beschäftigt derzeit über 70 Mitarbeiter. Telenor AS geht jetzt in ganz Europa auf Einkaufstour. In Deutschland plant das Unternehmen eine "Vielzahl von Branchen spezifischen Telekom-Dienstleistungen", in die in den kommenden drei Jahren bis zu zwei Mrd. DM (1,02 Mrd. Euro/14,1 Mrd. S) investiert werden sollen. Der skandinavische Ex-Monopolist ist bereits mit zehn Prozent am Mobilfunkanbieter VIAG Interkom beteiligt. Die telecom.at, laut eigenen Angaben Österreichs größter Anbieter von Internet Services, ist der Providerpart der Spardat. Seit 1979 betreibt die Spardat ein Datennetz, mit dem die österreichischen Sparkassen und ihre Filialen untereinander verbunden sind. Das Produktportfeuille der Spardat umfasst Bankgeschäfte basierend auf einer zentralen Kundendatenbank, Kundenselbstbedienung und Telebanking inkl. Cash Management sowie auf Instrumenten für das Bankcontrolling bis hin zu Büroautomations- und Informationslösungen. Kunden sind unter anderem Bank Austria, Erste Bank, Palmers, Strabag, Stiegl Bier, Österreichisches Verkehrsbüro und VISA. (APA)