"Die Schmerztherapie muss im chirurgischen Alltag immer noch als mittelalterlich angesehen werden", betont der Kölner Professor Edmund Neugebauer. Dabei lindere sie nicht nur das Leiden der Patienten, sondern beschleunige auch den Heilungsverlauf.
"Kein notwendiges Übel"
Für viele Patienten gehöre die "Stunde der Qual" zum Aufenthalt im Krankenhaus unweigerlich dazu, erklären die Experten: Der Schmerz nach der OP setze ein, die Schwester werde gerufen, es dauere eine Weile, bis sie komme; dann müsse sie zunächst die Anordnung eines Arztes einholen, wieder zurückkommen, ein Medikament verabreichen, das aber nicht sofort wirke.
"Solche Situationen sind kein notwendiges Übel", betont die Gesellschaft. Werde eine angemessene Schmerztherapie schon vor dem Eingriff geplant und während der Operation begonnen, brauche der Patient nicht unnötig zu leiden.
Ein Stressfaktor weniger
Ein schmerzfreier Patient habe einen Stressfaktor weniger, mache bei der Physiotherapie besser mit, habe keine Probleme, beim Atmen, Husten und Aufstehen und dadurch weniger Komplikationen. Er verlasse das Krankenhaus eher und sei schneller geheilt. Dennoch werde die Schmerztherapie nur bei wenigen Krankenhäuser vor oder während des Eingriffs festgelegt.