Immer drängender werden die Stimmen der Werbebranche nach Abschaffung der umstrittenen Werbesteuer. "Keine positiven Signale" empfängt derzeit allerdings der diesbezüglich beständigste Rufer in der Wüste, Walter Ruttinger vom Werbefachverband.

Seinem Informationsstand zufolge solle die Abschaffung der Abgabe nicht bei der von der Bundesregierung angekündigten ersten Etappe einer Steuerreform Anfang 2004 auf der Agenda stehen, sagte Ruttinger.

"Uns wurde die Abschaffung für Ende 2004 versprochen", kritisierte der Fachverbandsobmann. Doch der Gemeindebund – die Werbeabgabe landet via Finanzausgleich bei Ländern und Gemeinden – "verbeißt sich", so Ruttinger.

In der Wirtschaftskammer geht man davon aus, dass das Volumen der fünfprozentigen Werbeabgabe – laut Ruttinger 90 bis 100 Millionen Euro pro Jahr – wieder in die Branche reinvestiert würde. "Das könnte ein ganz großer Konjunkturschub werden", so Michael Himmer, Wiener Fachgruppenobmann. Dass die österreichischen Werber zudem noch nicht wirklich auf die EU-Erweiterung im Mai 2004 eingestellt sind belegt indes eine Branchenstudie.

Nur etwas über 30 Prozent erwarten sich durch den Betritt der insgesamt zehn neuen Mitglieder "mehr Umsatz" – in Wien immerhin rund 35 Prozent. (prie, APA/DER STANDARD, Printausgabe vom 26.11.2003)