Thüringens Justizminister Karl Heinz Gasser hat gefordert, die Möglichkeiten der Strafverfolgung durch befristete Speicherung der Internet-Verbindungsdaten zu verbessern. Einen entsprechenden Antrag hat das Thüringer Justizministerium in diesem Monat zusammen mit Bayern und Hessen im Rechtsausschuss des Bundesrates gestellt. Gasser warnte heute, Freitag, vor den Gefahren durch das Internet vor allem für Kinder und Jugendliche. Pädosexuelle würden mittlerweile in 97 Prozent der Fälle über das Internet an Kinder herantreten.

Begründung

Anlass für die Warnung ist ein kürzlich vor dem Landesgericht Erfurt verhandelter Fall eines u.a. wegen sexuellen Missbrauchs verurteilten Pädophilen, der den Kontakt zu seinem Opfer über Internet aufgebaut hatte. "Das Internet eröffnet solchen Verbrechern bislang ungeahnte Möglichkeiten. Musste ein Pädophiler früher auf die Straße, auf Spielplätze oder Schulhöfe gehen, um den Kontakt zu seinen Opfern herstellen zu können, so kann er dieses Risiko 'Öffentlichkeit' heute leicht umgehen", warnt Gasser.

Chats

Die Anonymität des Internet biete z.B. die Möglichkeit, sich im Chatroom als gleichaltriges Kind auszugeben und ein Treffen zu vereinbaren. Von solchen Treffen erzählten Kinder ihren Eltern häufig nichts, aus Angst, diese würden ihnen daraufhin den Internetzugang sperren. Seit langem schon setzt sich Gasser für ein sicheres Internet ein. "Wir müssen diesen Kriminellen das Handwerk legen, indem wir sie auch im Internet verfolgen", so Grasser abschließend. (pte)