Wien - Dem Internet-Dienstanbieter Inode Telekommunikationsdienstleistungs GmbH dauern die Kalamitäten zwischen dem Dachverband der österreichischen Internet Service Provider ISPA und der Telekom Austria (TA) um die Hochgeschwindigkeits-Technologie ADSL (Asymmetrical Digital Subscriber Line) zu lang. "Meinem Mandanten brechen die Kunden weg", sagte Rechtsanwalt Georg Zanger am Donnerstag. Man könne nicht auf eine eventuelle Klage der ISPA warten, deshalb werde Inode morgen eine wettbewerbsrechtliche Klage gegen die TA einleiten. Termine verstreichen lassen Der Ex-Monopolist hatte bereits zwei mit der ISPA vereinbarte Termine verstreichen lassen, ohne den Internet-Providern ein Angebot für die ADSL-Nutzung vorzulegen, zuletzt am 17. Jänner. Am vergangenen Dienstag hieß es seitens der TA, man müsse die Prüfung der Regulierungsbehörde Telekom Control auf Quersubventionierung der TA bei ADSL-Diensten abwarten. Sobald die TA zu gleichen kommerziellen Bedingungen die ISDN-Pauschalvergebührung und den ADSL-Zugang allen österrreichischen Internet-Nutzern mit ihren Providern gestattet, falle auch die Ursache für die Prüfung auf Quersubventionierung des TA-Internet Providers A-Online durch die Regulierungsbehörde Telekom Control weg, lautete der Kommentar der ISPA. Per Verfügung Der von der ISPA angedachten wettbewerbsrechtlichen Klage gegen die TA wegen Unterlassung der Angebotslegung und Ausnützung der marktbeherrschenden Stellung kommt nun Inode zuvor. "Es ist möglich, zivilrechtlich vorzugehen, mit dem Ziel die TA per Verfügung dazu zu zwingen, allen Anbietern ADSL zu gleichen Bedingungen anzubieten, weil es sich um eine unzumutbare Beschränkung des Wettbewerbs handelt", sagte Zanger. Die TA-Tochter A-Online bietet ihren Kunden seit 15. November ADSL an. Diese Technologie überträgt Daten über die Telefon-Kupferleitungen in die Haushalte ("letzte Meile") nicht nur mit wesentlich höheren Geschwindigkeiten als andere Technologien (Modem, ISDN), sondern soll auch die Nutzung neuer Multimedia-Dienste ermöglichen. Laut Telekom Control müssen derartige Dienste von marktbeherrschenden Unternehmen, aber auch anderen Internet-Providern angeboten werden. (APA)