In Rom stellte man dem Feldherrn einen Sklaven auf den Prunkwagen. Und der hielt einerseits den Lorbeerkranz, flüsterte dem Imperator inmitten des Tosens der Menge aber auch zu, wie vergänglich aller Ruhm ist. Heute sind Triumphzüge aus der Mode gekommen - es gibt ja Fernsehen. Nur flüstert das den Sternchen, Schnuppen und Starlets keine Warnungen über die Halbwertszeit von Ruhm und Rampenlicht zu. Schlaue Jungsterne wissen das aber selbst. Oder erkennen es spätestens beim Versuch, sich an die Namen der Teilnehmer von "Taxi Orange II" zu erinnern. Da gilt es, jede Chance zu nutzen. So präsentierte Miriam Hie , fernsehenden Menschen als Gesicht des ORF-Magazins "25" bekannt, Montagabend ihre Debüt-CD "Run". Ein harmlos-beliebiges Lied - aber darum geht es nicht: Im Gegensatz zu so vielen anderen Leuten wird sich Frau Hie nie vorwerfen müssen, in ihrer Jugend Dinge ausgelassen zu haben, die einfach Spaß machen und die der Moment möglich gemacht hat. (DER STANDARD; Printausgabe, 19.11.2003)