Wien - Der italienische Operntenor Franco Bonisolli ist in
der Nacht auf heute, Donnerstag, verstorben. Das meldete die
ORF-Hörfunk-Kulturredaktion. Er war seit 1968 Mitglied der Wiener
Staatsoper, wo er Kammersänger war. Insgesamt 187 Mal trat er auf
dieser Bühne auf. Die Rolle, die der Tenor am häufigsten verkörperte,
war die des "Manrico" in Verdis "Il Trovatore". Seinen Abschied von
der Staatsoper nahm er am 14. Februar 2000, wo er dieser Rolle zum
letzten Mal seine Stimme verlieh.
Bonisolli, geboren am 25. Mai 1938 in Rovereto in Norditalien,
wurde vom Komponisten Gian Carlo Menotti entdeckt, der ihn 1963
einlud, den Prinzen in "L'Amour des trois Oranges" bei den
Festspielen von Spoleto zu singen. 1968 debütierte er in Wien, 1970
an der Metropolitan Oper in New York. Gastauftritte in zahlreichen
europäischen und amerikanischen Städten, unter anderem an der
Mailänder Scala und der Oper in Rom folgten.
1986 wurde er vom damaligen Staatsoperndirektor Egon Seefehlner
zum österreichischen Kammersänger ernannt. 1991 zog Bonisolli sich
unerwartet vom Bühnenleben zurück, um 1999 schließlich wieder sein
Comeback zu feiern. (APA)